Horst Krause als Horst Krause (Bild: rbb/ARD Degeto/Arnim Thomaß)
Horst Krause als Horst Krause | Bild: rbb/ARD Degeto/Arnim Thomaß

Krauses Umzug - Interview mit Horst Krause

Es ist keine Spinnerei, immer ein gesellschaftskritisches Anliegen mit hoher Authentizität.

Horst Krause

Wie erklären Sie sich den Erfolg der Filmreihe?

Horst Krause: "Bernd Böhlich hat den Brandenburger Dorfpolizisten Krause erfunden. Bernd schreibt wunderbare Bücher. Er hat ja schon früher die Polizeirufe gemacht, und wir sind wunderbar aufeinander eingespielt. Das Ganze ist sehr basisnah, das Publikum fühlt sich mitgenommen. Es ist keine Spinnerei, immer ein gesellschaftskritisches Anliegen mit hoher Authentizität. Das wird vom Publikum honoriert und gut angenommen, deshalb sind wir dabeigeblieben. So Gott will und ich kann, machen wir weiter. Es ist eine gute Gemeinschaftsarbeit, die Spaß macht."

"Die Idee mit den beiden Schwestern war auch von Anfang an da, ich wollte unbedingt diese beiden Schwestern haben. Wir machen die Kneipe zusammen, ich bin außerdem der Dorfpolizist. Wir sind alle drei keine hübschen Menschen, haben eine ähnliche Nase, sind Familie, die zusammenhalten muss. Das ist auch immer ein Thema."

Kannten Sie Ihre Krause-"Schwestern" schon aus vorherigen Projekten?

Horst Krause: "Mit Angelika Böttiger habe ich zusammen am Theater in Karl-Marx-Stadt gespielt, mit Carmen Maja Antoni zu DDR-Zeiten in einem Kinderfilm. Wir hatten auch privat Kontakt. Das funktioniert bis heute. Ich war von 1969 bis 1984 am Theater Karl-Marx-Stadt. Der berühmte RIAS-Theaterkritiker Friedrich Luft sagte damals: 'Wenn sie gutes Theater sehen wollen, fahren sie nach Karl-Marx-Stadt!' Wir hatten eine blendende Zeit! Ich halte es mit Goethe: 'Ältestes bewahrt mit Treue, freundlich aufgefasst aufs Neue.' Ich habe keine Sehnsucht nach dem Theater. Film ist was völlig anderes, macht mir großen Spaß."

In "Krauses Umzug" verspürt Krauses Schwester Meta große Sehnsucht, die Welt zu sehen. Reisen Sie gern?

Horst Krause: "Ich verreise nicht gern. Ich bin Bauernsohn, die sind bodenständig. Ich bin zu DDR-Zeiten immer zu Tante Emmy nach Rerik an die Ostsee gefahren. Die habe ich kennengelernt, als ich 1970 mit meinem Kumpel Christian Grashoff unterwegs war. Sie war später so etwas wie meine Mutter, die ja schon 1997 starb. Inzwischen ist leider auch Emmy tot."

"Mit meinen Krüger-Filmen musste ich ja viel reisen – Türkei, USA, ... Lustig fand ich, als mich Sachsen am Times Square entdeckten und über den ganzen Platz riefen: 'Herr Krause, mir machen hier ooch Urlob!'"

Pressedossier