Ulli Zelle vor dem Terminal A - Flughafen Tegel | rbb
Ulli Zelle vor dem Terminal A - Flughafen Tegel | Bild: rbb

Geschichten vom Flughafen TXL - Tegels letzter Sommer

Film von Ulli Zelle und Silke Cölln

Der Berliner Flughafen "Otto Lilienthal" in Tegel muss schließen, wenn der BER in Schönefeld seinen Betrieb aufnimmt. Das war immer klar. Eigentlich sollte es schon 2012 soweit sein, dann musste er bis 2020 durchhalten. Nun geht der Flughafen in seinen - voraussichtlich - letzten Sommer.

In den vergangenen Wochen war es ruhig geworden in Tegel, der Flugbetrieb war fast zum Erliegen gekommen. Dabei war TXL vor der Corona-Krise fast aus den Nähten geplatzt mit über 20 Millionen Fluggästen im Jahr. Geplant hatten den markanten sechseckigen Neubau auf historischem Boden die Architekten Meinhard von Gerkahn und Volkwin Marg einst für 2 bis 3 Millionen Passagiere.  

Nach der feierlichen Eröffnung 1974 herrschte erst einmal Flaute, das Viermächteabkommen erleichterte West-Berlinern die Reise auf dem Landweg. Seitdem füllten sich die Gänge stetig, der Himmel über Tegel wurde voller. Das bekamen auch die Anwohner zu spüren. TXL trug die Hauptlast des Berliner Flugverkehrs. Von hier starteten viele Berlinerinnen und Berliner, nach 1990 aus der ganzen Stadt, in die Ferien oder zum Familienbesuch. Der Flughafen war auch das "verlängerte Wohnzimmer" für pendelnde Beamte aus den Bundesministerien und Banker. In Tegel wurden Staatsgäste empfangen, Fußball-Weltmeister bejubelt, Stars und tierische Neuzugänge begrüßt.

Auf der Besucherterrasse kann man den Flugzeugen aus aller Welt besonders nah kommen. Überhaupt ist TXL ein Flughafen der kurzen Wege, der auch ohne S- und U-Bahn-Anbindung funktionierte. Am Laufen hielt ihn über die Jahrzehnte vor allem das Bodenpersonal, das auch mit besonderen Herausforderungen wie der Vulkanasche-Wolke im Jahr 2011 klarkommen musste. 

Autor Ulli Zelle erinnert sich an viele persönliche Reporter-Momente in Tegel. Für diesen Film hat er gemeinsam mit Silke Cölln tief in die Archive geschaut, Zeitzeugen wie die Politiker Walter Momper, Eberhard Diepgen, den Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold und die beiden Architekten getroffen, mit der Vielfliegerin Sarah Willis von den Berliner Philharmonikern und dem aktiven Piloten Carlo Middelstaedt gesprochen und eine Abschiedsrunde mit seltenen Einblicken hinter die Kulissen auf TXL gedreht.

Eine Hommage an den Berliner City-Airport "Otto Lilienthal" und seine wechselvolle Geschichte.

Janine Kersten ist Fluglotsin auf dem Flughafen Tegel. | rbb/Boris Quatram

Im Anschluss ab 21.15 Uhr folgt:

Die rbb Reporter - 24h Flughafen Tegel
Film von Boris Quatram
Deutschland 2016

Sein Name ist "Otto Lilienthal", sein Kürzel "TXL". Der Flughafen Tegel sollte längst geschlossen sein. Stattdessen platzt er aus allen Nähten. Die rbb Reporter begleiten am Tag und in der Nacht die Menschen, die den Betrieb immer wieder am Laufen halten.

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