Bärenwächter. Bild: rbb/AWI/UFA Show & Factual
Bärenwächter | Bild: rbb/AWI/UFA Show & Factual

Expedition Arktis - Ein Jahr. Ein Schiff. Im Eis. - Der Dokumentarfilm

"Expedition Arktis" setzt neue Maßstäbe im High-End-Doku-Bereich

Eingeschlossen im Eis driftet das deutsche Forschungsschiff Polarstern ein Jahr lang durch das Nordpolarmeer. Über 300 Wissenschaftler aus 20 Nationen überwintern in einer Region, die in der Polarnacht nahezu unerreichbar ist. Diese Jahrhundertexpedition dokumentarisch festzuhalten, setzt neue Maßstäbe im High-End-Doku-Bereich.

Ein Jahr lang begleiten insgesamt zehn Dokumentarfilmer die Wissenschaftler, ihre Forschungen und das Geschehen an Bord der Polarstern. Bei Temperaturen von minus 40 Grad filmen die Kamerateams der UFA Show & Factual Tag für Tag in der Arktis – davon fast 140 Tage in völliger Dunkelheit während der Polarnacht. Mit knirschendem Schnee unter den Füßen bewegen sich die Filmemacher auf der Scholle am Ende der Welt. In eisiger Kälte dokumentieren sie jeden Schritt der wissenschaftlichen Arbeit in der Arktis. So entstehen einzigartige Bilder, die bereits heute einmalig sind. Denn das Eis am Nordpol schmilzt unaufhörlich.

Die Dokumentation beginnt mit dem Ablegen der Polarstern im September 2019 im norwegischen Tromsø und nimmt die Zuschauer mit auf die Reise zum Nordpol. Die Kamera begleitet die aufregende Suche nach der perfekten Scholle mit sondierenden Helikopterflügen, Skidoo-Touren und der ersten Begehung zu Fuß. Sie beobachtet den Aufbau der Forschungsstadt auf der Eisscholle, Eisbärenbegegnungen, Krisensituationen durch Risse im Eis, Schneestürme in der Nacht, die Dunkelheit der Polarnacht und den Alltag der Crew und der Wissenschaftler an Bord. Dokumentarische Fenster, nah an den jeweiligen Protagonisten erzählt, gewähren einen authentischen Einblick in die Forschungsfelder der Expedition. Auf eine Sprecherstimme wird verzichtet, die Zuschauer lauschen den unverfälschten Stimmen aus dem Eis. Knappe Tagebuchnotizen des Expeditionsleiters Markus Rex, Interviews, Funkmitschnitte und Berichte aus dem Schiffslogbuch strukturieren den Film.

Über 500 Stunden hochaufgelöstes 4K-Material haben die Kamerateams vor Ort gedreht. Allein um dieses einzigartige Bewegtbild zu sichern, sind 1,4 Petabyte Speicherplatz eingerichtet worden, das entspricht einer Speicherkapazität von mehr als 82.000 DVDs. Während der gesamten Dauer der Expedition waren täglich zwei Kameraleute an Bord im Einsatz, die nach jeder Etappe abgelöst wurden. Damit waren insgesamt zehn Dokumentarfilmer auf den fünf Etappen dabei. Um die Filmcrew mit dem notwendigen Equipment für ein Jahr auszustatten, wurde insgesamt über eine Tonne Kamera-Equipment im September 2019 auf die Polarstern verfrachtet. "Expedition Arktis" dokumentiert ein wissenschaftliches, logistisches und vor allem menschliches Abenteuer vor einer Kulisse, die der Menschheit bisher nicht bekannt war.

Porträt Ute Beutler | rbb/Thomas Ernst
Porträt Ute Beutler

Ute Beutler (rbb), verantwortliche Redakteurin für das Redaktionsteam Marc Brasse (NDR) und Sabine Mieder (hr):

Als die Produzentin der UFA Show & Factual, Ute Biernat, im Frühjahr 2019 mit der Idee auf uns zukam, die MOSAiC-Expedition für eine große Dokumentation intensiv zu beobachten, waren wir schnell überzeugt. Dieses internationale Forschungsvorhaben zu den großen Klimafragen unserer Zeit, erdacht und geleitet von Professor Markus Rex aus dem Alfred-Wegner-Institut in Potsdam, sollte für ein breites Publikum erzählt werden. Damals ließ sich nicht erahnen, vor welche Herausforderungen die Welt 2020 mit der Corona-Pandemie gestellt wird. Auch die Expedition in die abgelegenste Region der Erde nahe dem Nordpol war davon massiv betroffen und eine der ganz wenigen weltweit, die nicht abgebrochen werden mussten.

In NDR und hr hat der rbb starke Partner gefunden für die Realisierung dieses aufwändigen Filmprojekts, dafür sind wir sehr dankbar. Mit Marc Brasse (NDR) und Sabine Mieder (hr) konnten so über den 90-minütigen Film für die ARD Mediathek und Das Erste hinaus weitere drei Filme für die Dritten Programme der beteiligten Sender entstehen. Gemeinsam mit Radio Bremen, dort liegen der Hauptsitz des AWI und der Heimathafen der "Polarstern", und dem für die Arktis zuständigen ARD-Studio Stockholm wurde außerdem regelmäßig aktuell mit Bildern aus der Arktis über die einjährige Expedition berichten.

Die spektakuläre filmische Nahaufnahme zeigt, wie Forscher und Crew mit den menschenfeindlichen Bedingungen der arktischen Eiswüsten und der völligen Dunkelheit der Polarnacht zurechtkommen, aber vor allem was sie antreibt. Auch wenn die konkreten Ergebnisse der MOSAiC-Expedition erst in einigen Monaten vorliegen werden, wird deutlich, welche dramatischen Folgen die Klimaveränderungen in der Arktis bereits haben. Das Eis schmilzt rapide. Eine solche Expedition wird wohl auch deshalb einmalig bleiben.

Mit den Auswirkungen von Covid-19 beschäftigt sich intensiv eines unserer nächsten großen Dokumentarfilmprojekte für Das Erste. In "Schockwellen" wird Volker Heise im Frühjahr 2021 die Geschichte der ersten Pandemie, die live von der Welt verfolgt wird, erzählen.

Porträt Philipp Grieß, Producer und Regisseur bei UFA Show & Factual | rbb/UFA Show & Factual

Philipp Grieß, Producer und Regisseur bei UFA Show & Factual:

Die Arktis ist ein extremer und wahnsinnig fesselnder Ort. Absolut unwirklich, unglaublich still, trocken und eisig kalt, fast wie ein fremder Planet, der noch völlig unbekannt und auch unerforscht ist. Als Dokumentarfilmer war ich von der ersten Sekunde an fasziniert, dort zu drehen, wo noch nie ein Kamerateam ein ganzes Jahr ausharrte. Ein Projekt, das in absehbarer Zeit nicht mehr möglich sein wird. Denn das Eis der Arktis wird immer dünner.

Die gewaltigen Aufnahmen der strahlend weißen Polarlandschaft sind schlichtweg atemberaubend. Unser Team dreht die gesamte Dokumentation ultrahochauflösend in 4K, um diese einmalige Jahrhundertexpedition festzuhalten. EXPEDITION ARKTIS nimmt den Zuschauer mit in die menschenfeindliche Eiswüste des Nordpols und begleitet die Wissenschaft bei ihrer Suche nach bislang unerfassten Daten.

Die Menschen auf der Polarstern haben es sich zum Ziel gesetzt, den Klimawandel besser zu verstehen und sie haben es verdient, dass wir sie porträtieren – in ihrer Arbeit, in ihren Zweifeln und in ihrem Hoffen. Mit der umfassenden Dokumentation produziert UFA Show & Factual erstmals eine High-End-Dokumentation, die kein geringeres Ziel hat, als das Bewusstsein für die größte Herausforderung unserer Zeit – den Klimawandel – zu stärken.

Pressedossier