Kathrin (Jördis Triebel) erklärt Hannes (Ronald Zehrfeld) und Ralle (Felix Kramer) die Welt da draußen. (Bild: rbb/Maor Waisburd)
Kathrin (Jördis Triebel) erklärt Hannes (Ronald Zehrfeld) und Ralle (Felix Kramer) die Welt da draußen. | Bild: rbb/Maor Waisburd

Warten auf'n Bus - Die Hauptdarsteller und ihre Rollen

Ronald Zehrfeld (vorn r.) spielt Johannes "Hannes" Ackermann (Bild: rbb/Maor Waisburd)
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Ronald Zehrfeld spielt Johannes "Hannes" Ackermann

Ende 40, ein enormer Mann "wie ne Kreuzung aus Schlachteplatte und Zementmischer" (Ralf), ehemaliger Schlosser auf der MTS der LPG, hatte einen "Unfall" und ist Frühinvalide, was aber niemand wissen soll. Weder was es für ein Unfall war, noch welche Schäden er davontrug. Nur Freund Ralf weiß es – und hofft, dass Hannes sich nie rächen wird … Im Widerspruch zu seiner enormen Physis, ist Johannes psychisch eher zart und nicht selten depressiv. Ralf und Maik können gut damit umgehen, und wenn nicht, verschwindet Hannes in den Wald und macht es mit sich aus. Nervend an ihm: sein Hang zu Sprichworten und Lebensweisheiten. "Von Bibel bis Glückkeks – allet sifft unjebremst in deinen inneren Bauernkalender." (Ralf). Das trifft tatsächlich zu. Ob Volksmund, Schlager, Werbeslogan – Hannes ist nichts zu trivial, um ihm nicht doch noch eine Einsicht abzupressen. "Weil … dem Philosoph' is nix zu doof, lieber Ralle. Was du schon daran sehen kannst, dass ick mit dir rede."

Biografie Ronald Zehrfeld

Die Teilnahme an einem Theaterworkshop weckte Ronald Zehrfelds Interesse für die Schauspielerei. Daraufhin begann er ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin. Schon während seiner Studienzeit wurde Zehrfeld durch Peter Zadek für das Deutsche Theater in Berlin entdeckt. 2005 besetzte Dominik Graf ihn in seiner preisgekrönten Kinoproduktion "Der Rote Kakadu". Für das Fernsehen stand Zehrfeld an der Seite von Iris Berben für die ZDF-Produktion "Der russische Geliebte" (2008) vor der Kamera. Er war auch in dem Fernsehzweiteiler "Wir sind das Volk" und in der Kinoproduktion "In jeder Sekunde" (beide 2008) von Jan Fehse zu sehen. 2009 folgte die Hauptrolle des Seeräubers Klaus Störtebeker in Sven Taddickens Abenteuer-Komödie "12 Meter ohne Kopf". In Christian Petzolds Drama "Barbara" an der Seite von Nina Hoss spielte er einen in die DDR-Provinz versetzten Kinderarzt. Diese Rolle brachte ihm seine erste Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. 2013 spielte er den Kommissar Heinz Gödicke in Stephan Wagners Kriminalfilm "Mord in Eberswalde", der mit dem Grimmepreis ausgezeichnet wurde. 2014 war er zu sehen in "Zwischen Welten" von Feo Aladag und in "Geliebte Schwestern" von Dominik Graf sowie in Christian Petzold's "Phoenix". 2015 erhielt er den deutschen Filmpreis und den Schauspielpreis als Bester Nebendarsteller für seine Darstellung in "Der Staat gegen Fritz Bauer" (Regie: Lars Kraume). Für "Warten auf’n Bus" war er gemeinsam mit Felix Kramer für den Deutschen Fernsehpreis 2020 nominiert.

Weitere Informationen: http://www.ronald-zehrfeld.de/

Felix Kramer spielt Ralf "Ralle" Paschke (Bild: rbb/Maor Waisburd)
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Felix Kramer spielt Ralf "Ralle" Paschke

Ende 40 und körperlich zwar nicht Ackermanns Gegenteil, aber sehr viel fragiler. Ehemals Tagebau-Ingenieur, danach Bergbaurente, dann Umschulungen, schließlich – stets überqualifiziert – langzeitarbeitslos bis auf hin und wieder ein paar Mini-Jobs. Was Ackermanns Sprüche-Obsession ist, das ist bei Ralf die Lust an der Information. Er ist ein Informations- und Statistik-Messi, liebt Fachliteratur, Suchmaschinen, Wikipedia usw. Fiktion hält er für Weltflucht, und er definiert selbst, was Fiktion ist und was nicht (bspw. Politik, Religion, Liebe, Ehe = Fiktion). Er meint, realistisch und objektiv zu sein, sieht aber selbst nicht, dass sein Daten-Fimmel ebenfalls nur eskapistisch ist. "Statistik ist Lügen nach Zahlen", sagt Ackermann. Ralf will heute nicht streiten: "Jeder macht seins. Du so, ick so. Zusammen sindwa dann eben Dichtung und Wahrheit. Ok?" "Ok"

Biografie Felix Kramer

Nach seinem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin, wurde Felix Kramer Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart mit anschließenden Stationen am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Deutschen Theater und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin und am Münchner Volkstheater. 2003 wechselte er mit seiner Darstellung des Orthopäden Kurt in "Anatomie 2" zum Film. Es folgten Rollen in u. a. "Zwischen den Welten" (Regie: Feo Aladag), der 2014 im Wettbewerb der Berlinale zu sehen war. In "Freies Land" (2018, Regie: Christian Alvart) mimte er den Ermittler Markus Bach, der nach der Wende einem Mädchenmörder in Mecklenburg-Vorpommern auf die Spur kommt. Im Fernsehen spielte er u. a. in den Netflix-Serien "Dark" und "Dogs of Berlin", den ersten deutschen Produktionen des Streaming-Anbieters. Für "Warten auf’n Bus" war er gemeinsam mit Ronald Zehrfeld für den Deutschen Fernsehpreis 2020 nominiert.

Weitere Informationen: https://agentur-lambsdorff.de/schauspieler/felix-kramer/vita/

Jördis Triebel spielt Kathrin Stoklosa (Bild: rbb/Maor Waisburd)
| Bild: rbb/Maor Waisburd

Jördis Triebel spielt Kathrin Stoklosa

Ende 30, gebürtig in Poznan aber aufgewachsen in Brandenburg. Kathrin macht kompromisslos, was sie will. Das ist nicht nur an ihren Tattoos auf den Fäusten zu lesen, das schlägt auch in ihrem Verhalten immer mal wieder durch. Dabei ist Kathrin nie voreingenommen, aber immer skeptisch. "Gibt einfach zu viele Arschlöcher."
"Der Reiz der Polin ist unübertroffen", flirtet Ackermann. "Schnauze, Glückkeks!", antwortet Paschke. "Danke", sagt Kathrin, und man weiß nicht, wen sie meint. Man weiß überhaupt kaum etwas über sie, was ihr sehr gefällt, aber dann vielleicht doch nicht durchzuhalten ist.

Biografie Jördis Triebel

Jördis Triebel gehört ebenfalls zu den Absolventinnen der renommierten Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Gleich im Anschluss an ihr Studium begann sie ihre Karriere als Schauspielerin mit einem Fest-Engagement am Theater Bremen. Ihre erste große Filmrolle spielte die Ost-Berlinerin an der Seite von Jürgen Vogel als Schweinezüchterin Emma in "Emmas Glück" (Regie: Sven Taddicken). Für diese Rolle erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter eine Nominierung als Beste weibliche Hauptdarstellerin für den Deutschen Filmpreis. 2014 wurde Triebel dann mit der Lola in Gold für ihre darstellerische Leistung in Christian Schwochows "Westen" geehrt. In dem Film verkörpert Jördis Triebel eine Mutter, die 1978 mit ihrem Sohn aus der DDR flieht. Auch international erfuhr Triebel für diese Rolle Anerkennung. So wurde sie auf dem World Film Festival in Montréal als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Es folgten Filme wie "Wolfskinder", "Ein Atem" und "Das schweigende Klassenzimmer". Darüber hinaus ist Jördis Triebel gleich in drei großen Renommee-Projekten, die der Serienboom in Deutschland hervorgebracht hat, dabei: Seit gehörte zum Stammensemble der ersten deutschen Netflix-Serie "Dark" sowie zur mittlerweile ebenfalls in drei Staffeln gesendeten Erfolgsserie "Babylon Berlin" und spielte in der Serie "Bad Banks" mit. Die vierte Staffel von "Babylon Berlin" befindet sich in Arbeit.

Weitere Informationen: https://players.de/actresses/jordis-triebel/

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