- Fragen an Redaktion und Produktion zum Sandmann-Jubiläum
65 Jahre "Unser Sandmännchen": Fragen zum Jubiläum an Nina Paysen (rbb-Redakteurin „Unser Sandmännchen“), Stefan Schomerus (Regisseur und Drehbuchautor des Kurzfilms „Die Reise zur Traumsandmühle“ und neuer Rahmengeschichten) und Anja Hagemeier (Leiterin der rbb-Abteilung Familie & Kinder).
Welche Programmhighlights erwarten die Sandmann-Fans zum 65. Geburtstag?
Nina Paysen: "Zum Sandmännchen-Jubiläum haben wir einen 20-minütigen Kurzfilm mit dem Titel ‘Unser Sandmännchen - Die Reise zur Traumsandmühle‘ gedreht. Das ist der erste Sandmännchen-Kurzfilm seit über 30 Jahren. Er erzählt davon, wie sich das Sandmännchen auf eine zauberhafte Reise begibt, um die fliegende Traumsandmühle zu finden. Denn nur dort wird der magische Sand produziert, der die Kinder allabendlich ins Land der Träume schickt. Der Film hat einige Besonderheiten: erstmals kommen zwei historische Fahrzeuge und eine Mühle zum Einsatz, die der Sandmännchen-Erfinder Gerhard Behrendt im Jahre 2001 gebaut hat. Diese waren bis heute in keiner Folge zu sehen. Eine weitere Besonderheit ist, dass Schauspieler Florian David Fitz in ‘Die Reise zur Traumsandmühle‘ der Erzählfigur seine Stimme leiht. Der Kurzfilm wird pünktlich zum Sandmann-Geburtstag am 22. November in ‘Unser Sandmännchen‘ zu sehen sein.
Außerdem haben wir anlässlich des Jubiläums acht neue Rahmengeschichten produziert, die in loser Reihenfolge gesendet werden. Hier bilden wir wieder verschiedene Lebenswelten unserer jungen Zielgruppe ab. In einer Folge besucht das Sandmännchen beispielsweise eine Kita und verschönert mit den Kindern die Fassade. In einer anderen fährt er mit einem Pistenrutscher einen Skihang hinunter und formt mit seinem Fahrzeug lustige Schneefiguren.
Darüber hinaus wird es im rbb Fernsehen am 23. November unter dem Titel ‘Eine Reise durch die Jahrzehnte‘ ein knapp einstündiges Sonderprogramm mit beliebten Folgen von 1959 bis heute geben und an allen Wochenenden zwischen dem 24. November bis 22. Dezember Sonderfolgen mit einer Länge von durchschnittlich zwölf Minuten. In der ARD Mediathek ist zudem einer eigener Themenschwerpunkt mit Geburtstagsfolgen aus ‘Unser Sandmännchen‘ geplant."
Warum haben Sie sich entschieden, diese historischen Fahrzeuge von Sandmann-Erfinder Gerhard Behrendt im neuen Kurzfilm einzusetzen?
Nina Paysen: "Die beiden Fahrzeuge, das ‘Multi-Mobil ‘ und das Dreirad, hat Gerhard Behrendt 2001 gebaut, aber sie kamen bisher nicht zum Einsatz, wie auch die Mühle, die von ihm stammt. Regisseur Stefan Schomerus und sein Team überarbeiteten sie leicht, bevor sie im Kurzfilm ‘Die Reise zur Traumsandmühle ‘ erstmals in Szene gesetzt wurden. Die Geschichte des Films stammt von Stefan Schomerus. Wir sehen mit dem Premierenauftritt der historischen Fahrzeuge und der Mühle auch eine schöne Möglichkeit, das Werk von Gerhard Behrendt zu würdigen. Außerdem zeigt ihr Einsatz, wofür der Sandmann steht: Er verbindet den Zauber von 65 Jahren Sandmann mit dem modernen Erscheinungsbild und dem Gefühl von heute."
Was galt es bei der Restaurierung und beim Dreh zu berücksichtigen?
Stefan Schomerus: "Wir haben die Fahrzeuge behutsam restauriert, da sich noch nicht komplett drehfertig gestaltet waren. So wurden noch Feinheiten an der Bemalung und an der technischen Animierbarkeit vorgenommen."
Worauf achten Sie besonders bei der Produktion neuer Rahmengeschichten mit dem Sandmännchen?
Nina Paysen: "Wir achten einerseits darauf, neue Orte, Fahrzeuge oder Geschichten zu erzählen, zum anderen versuchen wir, auch relevante Themen aufzugreifen. So spielt eine Geschichte nicht einfach nur am Strand, stattdessen helfen die Figuren, den Strand und das Meer von Müll zu befreien. In einer anderen Geschichte zeigen wir eine Oma und einen Enkel - eine familiäre Konstellation, die für unsere Zielgruppe eine große Relevanz hat, aber viel zu wenig abgebildet wird."
Stefan Schomerus: "Unser Anliegen ist es, die Lebenswelten der Kinder darzustellen und die Geschichten mit dem Blick der Kinder zu erzählen. Deshalb beginnen wir die Geschichten immer mit den Kindern im Fokus. Uns ist es ein großes Anliegen, die Rahmengeschichten nach wie vor in Stop-Motion-Animation zu produzieren, um die klassische Haptik und Materialität der Figuren und Kulissen zu betonen."
Was hat sich im Laufe der Jahre bei den Abendgruß-Geschichten geändert?
Nina Paysen: "Das Sandmännchen reist damals wie heute durch die Lande und bringt den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte mit. Auch die Produktionsart ist die gleiche geblieben. Das Szenenbild, die technische Umsetzung und die Erzählweise gehen natürlich mit der Zeit. Weltoffenheit und Liebe zur Natur spielen weiterhin eine große Rolle in unseren Sandmännchen-Geschichten. Wir produzieren Geschichten für die Kinder von heute – und legen gleichzeitig viel Wert darauf, weiterhin ein ruhiges, vertrauensvolles und qualitativ hochwertiges Programm für die kleinsten Zuschauerinnen und Zuschauer zu schaffen."
Warum ist das Sandmännchen seit 65 Jahren so beliebt?
Anja Hagemeier: "‘Unser Sandmännchen‘ bringt seit 65 Jahren an 365 Tagen im Jahr den Kindern jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte mit. Für viele Familien gehört das Sandmännchen zum Abendritual und hilft den Eltern, den Zubettgeh-Prozess einzuleiten und zu erleichtern. Viele Eltern und Großeltern sind selbst mit dem Sandmännchen groß geworden und möchten diese verlässliche Tradition an ihre Kinder weitergeben. Und da wir das Sandmännchen und seine Geschichten kontinuierlich weiterentwickeln - ohne dabei den gewohnten Zauber zu verlieren - bleibt es auch für die ganz jungen Mediennutzerinnen und -nutzer eine modern erzählte und altersentsprechende Vorschulserie."
Wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht das Sandmännchen täglich?
Anja Hagemeier: "Rund eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer schauen jeden Tag ‘Unser Sandmännchen‘ – im TV bei KiKA, im rbb Fernsehen oder im MDR-Fernsehen sowie über die digitalen Plattformen wie die ARD Mediathek, bei YouTube oder in der Sandmännchen App."