Berlinale Palast
Berlinale Palast | Bild: rbb/Thomas Ernst

- Berlinale Dokumentarfilmpreis – gestiftet vom rbb

Seit langem engagieren sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin für die Vielfalt der dokumentarischen Formen. Eine spezielle Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm wurde 2017 ins Leben gerufen. Der Berlinale Dokumentarfilmpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro dotiert, das vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet wird. Insgesamt sind 16 aktuelle Dokumentarbeiträge aus den Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Encounters, Panorama, Forum, Generation und Perspektive Deutsches Kino für den Berlinale Dokumentarfilmpreis nominiert. Das Preisgeld teilen sich Regisseur*innen und Produzent*innen des Preisträgerfilms. Die Auszeichnung wird im Rahmen der offiziellen Preisverleihung am 13. Juni um 21.00 Uhr im Freiluftkino Museumsinsel verliehen. Die diesjährige Jury besteht aus der argentinischen Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin Albertina Carri, dem syrischen Produzent und Leiter der IDFA Orwa Nyrabia und der deutsch-amerikanischen Regisseurin und Sängerin Janna Ji Wonders.

rbb-Intendantin Patricia Schlesinger: "Selten war der Dokumentarfilm in seinen unterschiedlichen Spielarten von größerer gesellschaftlicher Relevanz als heute. Eine komplexe Welt fordert genaue Beobachtungen und verlangt kluge, informierte Einordnungen. Dokumentarfilme schlagen Brücken, machen Unbekanntes erfahrbar, wecken Neugier und Verständnis. Wir sind stolz darauf, als Preisstifter den Dokumentarfilm zu fördern."

Die dreiköpfige Jury entscheidet über die Preisvergabe:

Albertina Carri (Argentinien)

Albertina Carri ist eine argentinische Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin. Im Laufe ihrer Karriere hat sie mehrere Kurz- und Fernsehfilme, TV Serien, Videoinstallationen und Spielfilme realisiert, darunter I Won’t Go Back Home (2000), The Blondes (2003), Gemini (2005) The Rage (2008), Rustlers (2017) und Die Feurigen Schwestern (2018). Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen bei Festivals in Gijón, Las Palmas, Barcelona, Valencia, Havanna, Transilvanien, New York, Monterrey, Cali und Buenos Aires. Bei den ersten vier Ausgaben des Asterisco LGBTTIQ + International Film übernahm sie die Rolle der Künstlerischen Leitung, für das sie nun als Programmerin tätig ist. 2021 wird sie ihren ersten Roman May the waves roar und den Gedichtband Blind Portraits veröffentlichen. Zurzeit ist sie Fellow im Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Orwa Nyrabia (Syrien)

Orwa Nyrabia ist der künstlerische Leiter des International Documentary Film Festival Amsterdam. Außerdem gründete er 2008 zusammen mit Diana El Jeiroudi das erste unabhängige Filmfestival Syriens, DOX BOX, und war preisgekrönter Filmproduzent u.a. für Notturno (Gianfranco Rosi, Venedig 2020), Silvered Water, Syria Self-Portrait (Ossama Mohammad, Cannes 2014), Homs – Ein zerstörter Traum (Talal Derki, IDFA 2013) und Dolls, A Woman from Damascus (Diana El Jeiroudi, IDFA 2007). Für seine Arbeit wurde er mit dem George Polk Award, dem Courage in Filmmaking Award von Human Rights Watch und dem European Documentary Network Award ausgezeichnet. Als ausgebildeter Schauspieler (The Gate of the Sun von Y. Nassrallah Cannes 2004) begann er seine Filmkarriere als erster Regieassistent von Ossama Mohammad (Sacrifices, Cannes 2002). Er lebt heute in Berlin, wo er 2014 die No Nation Films GmbH mitbegründete.

Janna Ji Wonders (Deutschland / USA)

Janna Ji Wonders ist Filmregisseurin und Sängerin. Ihre Dokumentarfilme Bling Bling (2002) und Kinder der Schlafviertel (2005) liefen auf internationalen Festivals und wurden mehrfach preisgekrönt. Ihr Spielfilm I Remember wurde 2015 in der Perspektive Deutsches Kino präsentiert. Gleich zwei Berlinale Preise erhielt sie für den Dokumentarfilm Walchensee Forever: 2016 wurde das Treatment mit dem "Made in Germany Förderpreis – Perspektive" ausgezeichnet und bei der Weltpremiere des Films 2020 mit dem Kompass-Perspektive-Preis. Zudem wurde er mit dem Bayerischen Filmpreis sowie dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet und erhielt Preise auf zahlreichen Festivals im In- und Ausland. Walchensee Forever ist in der Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis 2021.

Folgende 16 Filme sind für den Berlinale Dokumentarfilmpreis, gestiftet vom rbb, nominiert:

Wettbewerb (2)

Herr Bachmann und seine Klasse (Mr Bachmann and His Class)
Deutschland
von Maria Speth

Una película de policías (A Cop Movie)
Mexiko
von Alonso Ruizpalacios

Encounters (2)

As I Want
Ägypten / Frankreich / Norwegen / Palästina / Deutschland
von Samaher Alqadi

Nous (We)
Frankreich
von Alice Diop

Berlinale Special (2)

Courage
Deutschland
von Aliaksei Paluyan

Per Lucio (For Lucio)
Italien
von Pietro Marcello

Panorama (4)

A Última Floresta (The Last Forest)
Brasilien
von Luiz Bolognesi

Dirty Feathers
USA / Mexiko
von Carlos Alfonso Corral

Miguel's War
Libanon / Deutschland / Spanien
von Eliane Raheb

North By Current
USA
von Angelo Madsen Minax

Forum (4)

À pas aveugles (From Where They Stood)
Frankreich / Deutschland
von Christophe Cognet

A River Runs, Turns, Erases, Replaces
USA
von Shengze Zhu

The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation
Frankreich / Finnland / Israel / Deutschland
von Avi Mograbi

Garderie nocturne (Night Nursery)
Burkina Faso / Frankreich / Deutschland
von Moumouni Sanou

Generation (1)

From the Wild Sea
Dänemark
von Robin Petré

Perspektive Deutsches Kino (1)

In Bewegung bleiben
Deutschland
von Salar Ghazi

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