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- Zwei Auszeichnungen mit dem Prix Italia 2021 für den Rundfunk Berlin-Brandenburg

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) freut sich über Auszeichnungen beim 73. Prix Italia in Mailand für das TikTok-Format "safespace" und das Radio-Feature "Ein Totenschädel und kein Ende". Das TikTok-Format für Body und (Mental-)Health erhielt den Preis in der Kategorie "web factual", das Hörstück von Bernhard Pfletschinger über Kirche und deutsche Kolonialherrschaft in Namibia wurde in der Kategorie "radio documentary and reportage" geehrt.

Illustration der safespace Hosts | rbb
Illustration der safespace HostsBild: rbb

TikTok-Format "safespace"

Ob Stress in der Schule, Körperbehaarung oder Endometriose – der TikTok-Kanal "safespace.offiziell" gibt in kurzen Videos gesicherte medizinische Antworten auf Fragen von 14 bis 16-jährigen User*innen. Das Team von Fritz und rbb Praxis bereitet seit September 2020 Body- und (Mental-)Health-Themen niedrigschwellig auf, empowert die Zielgruppe und schafft ein alternatives Angebot zu gängigen Gender- und Schönheitsnormen. rbb-Intendantin Patricia Schlesinger: "Diese Auszeichnung ist Lohn für großen Mut: Das Team von 'safespace' geht für und mit jungen Menschen auch dahin, wo es schmerzt, wo das Leben beschämend oder beängstigend sein kann. Die Hosts sind so vielfältig wie das Leben selbst, ihre Botschaft ist glasklar: Trau Dich, steh zu Dir! Ein Format, das Mut macht."

"safespace" ist das erste non-lineare Format, das im rbb nutzer*innenzentriert entwickelt wurde. Beispielsweise wurden in qualitativen Online-Umfragen Personen zwischen 13 und 16 interviewt, die sich weiblich, eher weiblich oder nonbinär identifizieren. Auf Grundlage dieser Befragung entwickelte das Team um Ariane Böhm und Elena Münker das Konzept. Eine tragende Rolle bei jeder "safespace"-Ausgabe spielen die Gastgeber:innen Saphira, Säli, Lea, Rosa und Whitney. "safespace" wurde bereits im Mai 2021 mit dem von der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien gestifteten dok.digital-Preis für neue Erzählformate ausgezeichnet.

Alois Ziegenfuss; Foto: Privat
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Radio-Feature "Ein Totenschädel und kein Ende"

Das Radio-Feature "Ein Totenschädel und kein Ende - Die Kirche und die deutsche Kolonialherrschaft in Namibia" von Bernhard Pfletschinger ist eine Produktion des rbb mit dem Westdeutschen Rundfunk unter der Regie von Antje Vowinckel. Patricia Schlesinger: "Ausgehend von einer Familiengeschichte weitet das Feature den Blick auf einen kaum erzählten Teil der deutsch-afrikanischen Geschichte: Die Rolle der Kirche während der Kolonialzeit im ehemaligen 'Deutsch-Südwest', dem heutigen Namibia. Das ist berührend, bestürzend und zeigt, dass dieses historische Kapitel noch lange nicht geschlossen ist. Der Prix Italia unterstreicht diese Einsicht."

Zum Inhalt: Jahrzehnte lang lagerte ein Schädel im Keller der Familie Ziegenfuß in Nordrhein-Westfalen. Ein Mitbringsel aus Namibia des Missionars Alois Ziegenfuß. Als sein Großneffe Gerhard Ziegenfuß, pensionierter Studienrat, damit begann, die Geschichte des Schädels zu erforschen, stieß er auf ein dunkles Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte. Wahrscheinlich stammte der Schädel von den Herero oder Nama ab, die dem Völkermord durch die deutschen Siedler zum Opfer fielen. Gerhard Ziegenfuß kämpfte Jahrzehnte lang für die Restitution des Schädels. 2018 hat er sein Ziel erreicht. Doch zu viele Fragen standen noch offen. Welche Rolle spielten die deutschen Missionare während des Aufstands der Herero- und Nama-Ethnien? Welche Rolle spielte sein Großonkel dabei? Das deckt das Feature von Bernhard Pfletschinger auf.

Der Prix Italia gilt als älteste und bedeutendste internationale Auszeichnung für Radio, Fernsehen und Internet. Öffentlich-rechtliche und private Radio- und Fernsehstationen aus 45 Ländern sind Partner und ständige Mitglieder des Prix Italia. Die Organisation und Geschäftsführung hat die italienische Rundfunkanstalt RAI. Der 73. Prix Italia fand vom 14. bis 17. Juni 2021 in Mailand statt. 1948 gegründet, befasste sich der internationale Wettbewerb zunächst nur mit Radio, 1957 kam das Fernsehen dazu, 1998 schließlich Web-Projekte.

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