Mythen um Tüten - Die Wahrheit über...Verpackungsmüll
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Müll in Zahlen
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Allgemeines
Nur neun Prozent des jemals entstandenen Plastikmülls von 6,3 Milliarden Tonnen wurden überhaupt recycelt.
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China: größter Abnehmer für Müll weltweit
China verbietet seit dem ersten Januar 2018 den Export von 24 Abfallarten. Diese lassen sich in vier Kategorien teilen: Kunststoff, Altpapier, Textilien und Vanadiumsschlacke.
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Exporte
Weltweit wurden 56 Prozent der festen Abfallstoffe nach China exportiert. Das sind mehr als sieben Millionen Tonnen!
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Europa
Die EU-Mitgliedsstaaten exportieren rund 87 Prozent der gesamten Plastikabfälle nach China.
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Deutschland
Allein Deutschland exportierte 2016 560.000 Tonnen Kunststoffabfälle und 300.000 Tonnen Altpapier nach China.
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Konsequenzen
Durch Chinas Einfuhrstopp müssen die Länder jetzt 10 bis 13 Prozent mehr Plastikmüll recyceln.
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Lösung
Die Lösung für Deutschland: steuerliche Anreize und Mindestvorgaben für den Einsatz von Sekundärrohstoffen. Allein 2015 haben private Recyclingunternehmen 13,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Durch verpflichtende Quoten soll das Geschäft jetzt noch lukrativer werden.
Am 14. September 2018 treffen sich internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einer Aufräumaktion in Potsdam. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sammeln sie in der Potsdamer Innenstadt Müll auf.
Es geht auch ohne Plastik
Aleksandar Mijatovic/ colourbox
Ruanda
Ruanda verbietet seit 2008 den Besitz, Import, Handel und die Produktion von Plastiktüten. Auch Schulen und Medien helfen mit und sensibilisieren die Menschen vor Ort für ein umweltbewussteres Leben. Zusätzlich wird jeder Anwohner am letzten Samstag des Monats dazu aufgerufen Straßen und Gehwege der Stadt zu reinigen. Einziges Problem: Dem Land fehlen die kostengünstigen Alternativen zur Plastikverpackung. Dies führt oftmals zu Existenzproblemen bei Klein- und Großhändlern.
Anna Omelchenko/ colourbox
Kenia
Kenia hat das wohl härteste Plastiktütengesetz der Welt. Seit 2017 gilt hier: Wer mit Plastiktüte erwischt wird, dem drohen bis zu vier Jahre Haft oder eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 40.000 Dollar. Auch Länder wie Uganda, Marokko, Eritrea oder Kongo ziehen mit, hier werden die Verbote meist weniger erfolgreich umgesetzt.
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Mumbai
15 Millionen Kilogramm Plastikmüll täglich und nur die Hälfte davon wird gesammelt und recycelt. Indien hat ein riesiges Müllproblem und muss handeln: seit dem 23. Juni 2018 ist Mumbai die größte Stadt des Landes die Einwegplastik komplett verbietet. Insgesamt 25 der 29 Bundesstaaten Indiens haben ähnliche Anti-Plastikgesetze. Doch so wirklich durchsetzen lassen sich die Verbote noch nicht. Eine konsequentere Umsetzung seitens der Regierung ist nötig.
Anna Moskvina
Penzance
Penzance in Cornwall. Die erste plastikfreie Stadt Großbritanniens. Rachel Yates und ihre ‚Plastikfrei-Bewegung‘ haben es geschafft die Bewohner der kleinen Stadt, in der südwestlichen Spitze des Landes, zum Umdenken zu bewegen. 70 Geschäfte machen mit und auch Schulen sowie Krankenhäuser verbannen Plastikbecher, Strohhalme und Styroporverpackungen.
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Italien
Plastiktüten in Italien. Ein schwieriges Thema. Die Regierung führt zum ersten Januar 2018 ein neues Gesetz ein: ab jetzt dürfen in Geschäften und Co. nur noch komplett recycelbare Tüten rausgegeben werden. Jede Tüte kostet den Kunden dazu noch zwischen ein und drei Cent. Was bei den Italienern gar nicht gut ankommt, wird von Umweltschützern befürwortet.
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