Mehr Lohn und Corona-Prämie - Tarifstreit bei Brandenburger Asklepios-Kliniken beigelegt

Fr 26.11.21 | 21:40 Uhr
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Mitarbeiter der Asklepios-Kliniken demonstrieren am Gesundheitsministerium für bessere Arbeitsbedingungen. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Bild: dpa/Jens Kalaene

Wochenlang haben die nichtärztlichen Beschäftigten in den Brandenburger Asklepios-Kliniken gestreikt, weil sie wesentlich weniger Geld bekommen als die Kollegen an den Hamburger Standorten des Konzerns. Jetzt wurde ein Tarifkompromiss erreicht.

Die Asklepios Kliniken in Brandenburg und die Gewerkschaft Verdi haben im Tarifkonflikt eine Einigung erzielt. Das teilten beide Seiten am Freitagabend mit. Nach insgesamt acht Verhandlungsrunden sei der Durchbruch gelungen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Bis zu 7,5 Prozent mehr Lohn und Corona-Prämie

Der Kompromiss sieht den Angaben zufolge unter anderem eine Erhöhung des Lohns von bis zu 7,5 Prozent vor sowie verschiedene Zulagen. Noch vor Weihnachten soll eine steuerfreie Corona-Prämie von bis zu 1.200 Euro ausgezahlt werden. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 33 Monaten und soll ab dem 1. April 2022 für rund 1.300 nichtärztliche Beschäftigte gelten, erläuterte der Verdi-Verhandlungsführer Ralf Franke.

Neu eingeführt werden soll etwa eine allgemeine Pflegezulage für Pflegekräfte von monatlich 60 Euro. Außerdem ist eine Zulage für Wechselschichten von monatlich 110 Euro ab April 2022 und ab April 2023 von 155 Euro vorgesehen. Für Ärztinnen und Ärzte an den drei Klinik-Standorten Brandenburg (Havel), Teuplitz und Lübben gebe es eine eigene Vereinbarung, hieß es.

Bislang deutlich weniger Lohn als an den Hamburger Standorten

Nach Angaben der Gewerkschaft hat die Verdi-Tarifkommission der Einigung zugestimmt. Nun stehe noch eine Zustimmung der jeweiligen Gremien sowie eine Urabstimmung aller Verdi-Mitglieder aus.

Wegen des Tarifkonflikts hatten die Beschäftigten in den vergangenen Wochen wiederholt gestreikt. Der Gewerkschaft ging es in dem Arbeitskampf um gleiche Gehälter in Ost und West. Laut Verdi erhalten die Beschäftigten bislang nach einem Haustarifvertrag für die gleiche Arbeit teilweise bis zu 10.600 Euro weniger pro Jahr als die Kollegen an den Hamburger Standorten des Konzerns. Neben den drei Fachkliniken betreibt Asklepios in Brandenburg auch zehn Tageskliniken.

Sendung: Inforadio, 26.11.2021, 21:20 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Plus ist dieses Jahr das "Erholungsgeld" im Sommer (ca. 600€) nicht gezahlt worden (Grund: fraglich zu geringe Rendite im Vorjahr) und vermutlich wird auch kein Weihnachtsgeld (auch ca. 600€) gezahlt. Die "Coronaprämie" von 1200€ für anderthalb Jahre Arbeit in tatsächlicher, ständiger Angst vor Ansteckung und erheblicher Zusatzbelastung bei ständiger Unterbesetzung hat der Konzern also auch wieder "drin". Asklepios sind Verbrecher!

  2. 4.

    Wird für Schlagzeilen wie hier immer zusammengerechnet. Dass damit die Inflation über fast 3 Jahre nicht geschlagen werden kann, dürfte klar sein. Auch die 1200 Euro über 33 Monate sind runtergebrochen bei den aktuellen Preissteigerungen nicht allzuviel. Es ändert sich also finanziell nichts für die Angestellten.

  3. 3.

    Wirtschaftswunder Streik Streiken / Jammern höhere Löhne * höhere Steuern/ Abgaben am Ende stehen höhere Preise zur Debatte und wer bezahlt die Rechnung der Steuerzahler/ Patienten / Krankenkassen / die Deutschen und ihr Wirtschaftswunder.

  4. 2.

    7,5 % sind in der momentanen Zeit ein sehr guter Abschluss. Dann müssen die Arbeitnehmer aber auch liefern...

  5. 1.

    7,5 % mehr?
    Da stimmt die Rechnung nicht.
    Allein die Laufzeit von 33 Monaten, ist doch für diese AG super.
    Diesem Betriebsrat sollte man umgehend die Vertrauensfrage stellen.

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