
Aufgeklärt -
Sie gehören zu unseren wichtigsten Sinnesorganen: Unsere Augen. Um sie ranken sich einige Mythen und Irrtümer. "Iss deine Möhren, das ist gut für die Augen" oder "Starr nicht so viel aufs Handy, davon wirst du kurzsichtig!" Was ist dran an solchen Eltern-Sprüchen? Das klären wir in einer neuen Folge unseres "ABC der Irrtümer".
B wie Brille
Wenn man ständig eine Brille trägt, gewöhnen sich die Augen an diese Hilfe und die eigene Sehkraft lässt nach. Stimmt das? "Nein", sagt Dr. Matthias Hartmann, Augenarzt in Berlin-Lichterfelde. Vielmehr sei es so, dass man sich daran gewöhne, wie gut man mit der Brille sehen kann und dass man dann, wenn man die Brille abnimmt, das Gefühl hat, die Augen seien schlechter. Aber das liege nicht an der Brille. Vorausgesetzt, sie ist von der Stärke her richtig eingestellt, sei eine Brille immer eine Hilfe.
C wie Computer
Täglich stundenlang auf den Computerbildschirm starren und nach Feierabend auch noch aufs Handy. Das ist doch bestimmt schlecht für die Augen, oder? Tatsächlich kann man, wenn man die Augen lange konzentriert auf einen Bildschirm gehalten hat, am Ende des Tages das Gefühl haben, die Augen seien sehr angestrengt und man könne nicht mehr so gut gucken. Das liegt vor allem daran, dass die Augen trocken geworden sind, weil man während der Arbeit nicht genug geblinzelt habe. Hier hilft es, öfter mal vom Bildschirm weg aus dem Fenster zu schauen, sich eine "künstliche Träne" (Augentropfen) ins Auge zu träufeln und versuchen, daran zu denken, öfter zu blinzeln. Denn dadurch wird der Tränenfilm auf dem Auge wieder hergestellt. Es liegt also nicht per se am Computer. "Würde man während der Computerarbeit genug blinzeln, hätte man auch keine Probleme", sagt Dr. Hartmann.
K wie Kontaktlinsen
Eine Sorge vieler Kontaktlinsenträger: Kann die künstliche Linse hinter das Auge rutschen? "Nein, das ist unmöglich", beruhigt Dr. Hartmann. Sie könne höchstens ein wenig unters Lid rutschen, aber hinter den Augapfel ist anatomisch gesehen nicht möglich.
M wie Möhren
"Iss deine Möhren, die sind gut für die Augen". Das haben Generationen von Kindern von ihren Eltern gehört. Wahrheit oder Mythos? Verbessern Möhren wirklich die Sehkraft?
Generell kann ein Vitaminmangel auch zu Hornhautschädigungen und Sehbeeinträchtigungen führen, erklärt Dr. Hartmann. Allerdings sei heutzutage in den westlichen Industriestaaten die Versorgung mit genug Vitaminen über die Ernährung in der Regel gewährleistet, so dass es auf eine Möhre mehr oder weniger nicht ankomme.
Beitrag von Sina Krambeck