
Eine Aufgabe für Profis -
Wer Hornissennester an seinem Haus entdeckt, will diese meist so schnell wie möglich wieder loswerden. Aber sie einfach zu entfernen, ist erstens zu gefährlich und zweitens auch gar nicht erlaubt. Die Nester müssen vielmehr professionell entfernt werden. Wir begleiten Experten des NABU bei ihrer Arbeit und klären, in welchen Fällen und wie man diese Nester umsetzen lassen darf.
Beitrag von Gela Braun
Hornissen stehen unter besonderem Schutz
Hornissen sind wichtig für unser Ökosystem. Sie gelten als Ökopolizei, denn sie ernähren sich von kleineren Insekten, fressen Wespen, Stechmücken, Bremsen und Motten. Wer ein Hornissennest im Garten hat, hat im Spätsommer weniger Probleme mit Wespen und Stechmücken. Dennoch jagen die Insekten vielen Menschen Angst ein, auch wenn sie ihnen nur selten gefährlich werden, eher schon der Bausubstanz.
Weil die Hornissenbestände stark zurück gegangen sind, stehen Hornissen schon seit den 1980er Jahren unter besonderem Artenschutz - genauso wie Hummeln und Wildbienen.
Das bedeutet: Selbst wenn Hornissen ihre Nester in Türritzen, Rolladenkästen, Sofas oder an Mauervorsprünge bauen, dürfen diese nicht einfach entfernt und die Tiere getötet werden. Dies kann ein teures Bußgeld nach sich ziehen: in Berlin bis zu 50.000 Euro, in Brandenburg sogar bis zu 65.000 Euro.
Hornissennest auf dem Grundstück – so geht man richtig vor
Wer ein Hornissennest auf seinem Grundstück entdeckt, sollte sich an die Naturschutzbehörde seines Landkreises wenden; in Berlin ist der Naturschutzbund der richtige Ansprechpartner. Eine Umsiedlung führen die Biologen des NABU Berlin aber nur durch, wenn es ausreichende Gründe dafür gibt.
Gründe für die Umsiedlung eines Hornissennestes
- kleine Kinder in der Familie
- Allergiker in der Familie
- Bauschäden durch die Insekten, z.B. Beschädigung der Wärmedämmung
- Baumaßnahmen werden durch das Nest beeinträchtigt
Umsiedlung eines Hornissennests
Zunächst werden die Arbeiterinnen von den Biologen des NABU vorsichtig aus dem Nest geholt, dann die Königin. Am Ende wird das gesamte Nest sichergestellt und in einen großen Nistkasten umgesetzt.
Dieser wird dann an einem geschützten Ort im Grunewald, der Jungfernheide oder auch im Berliner Ökowerk aufgestellt und wieder mit der Königin und den Arbeiterinnen befüllt. Der Hornissenstamm kann nun am neuen Standort weiterwachsen.
Eine Umsiedlung durch den Naturschutzbund Berlin kostet nur rund 60 Euro und ist damit nicht nur günstiger als durch einen Schädlingsbekämpfer, sondern auch garantiert artgerecht.