
Stress, Überforderung oder negative Gefühle -
Schätzungen zur Folge leiden 15 bis knapp 30 Prozent der Patienten, die wegen diverser Beschwerden den Hausarzt aufsuchen, unter einer psychosomatischen Störung. Bei vielen Patienten finden sich keine Ursachen für gelegentlichen Bluthochdruck, Reizdarm oder Rückenschmerzen.
Sie haben Schmerzen, Atemnot, chronische Verdauungsprobleme, Bluthochdruck, Tinnitus. Ärzte können mitunter keine organische Ursache bzw. Erkrankung diagnostizieren. Den "gesunden Kranken" wird dann bestenfalls eine psychosomatische Störung attestiert.
Etwa zwei Drittel der psychosomatisch Erkrankten sind Frauen, ein Drittel der Betroffenen sind Männer um das vierzigste Lebensjahr.
Unter psychosomatischen Erkrankungen wurden viele Jahre körperliche (somatische) Krankheiten und Beschwerden verstanden, die durch psychische und psychosoziale Belastungen hervorgerufen, verstärkt oder aufrechterhalten werden.
Psychosomatische Erkrankungen
- Herz-Angst-Neurose – wenn das Herz bis zum Hals schlägt
- Tinnitus – "Ich kann's nicht mehr hören"
- Reizdarm – schwer zu verdauen.
- Schmerzerkrankungen – Schmerz lass' nach!
- Fibromyalgie – Schmerz in jeder Faser.
- Schwankschwindel – kein fester Boden unter den Füßen
- Essstörungen – zu viel, zu wenig
- Hauterkrankungen, etwa Neurodermitis- die Haut als unser schutzorgan nach Aussen und empfindsames Sinnesorgan(oft bereits im Kindesalter als Symptom von familiären Konflikten)
Körper und Seele hängen zusammen. Geht es einem Menschen aufgrund einer Erkrankung physisch nicht gut, spiegelt sich das in seinem psychischen Zustand und umgekehrt. Innere Konflikte, permanenter Stress aber auch Traumata aus der Kindheit können, werden die Gefühle permanent unterdrückt, zu organischen Erkrankungen führen.
Dr. med Alexander Kugelstadt (Arzt für Psychosomatik und Psychotherapeut) erklärt ausführlich, wie sich seelische und körperliche Gesundheit beeinflussen bzw. bedingen, erläutert anhand von Beispielen aus seiner Praxis Erscheinungsformen und vielfältige Ursachen psychosomatischer bzw. somatoformer Störungen.
Die positive Botschaft seines Buches lautet: es gibt einen Ausweg aus den nicht organisch diagnostizierbaren Beschwerden- die Auflösung der inneren Konflikte und Anspannungen durch deren Erkennen und Behandlung durch Psychotherapie.
Gast: Dr. Alexander Kugelstadt, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Institut für psychogene Erkrankungen der AOK Nordost in Berlin-Wedding
Beitrag von Ute Müller-Schlomka