
Richtig vorbeugen -
Im bevorstehenden zweiten Corona-Winter kommt der Grippeschutzimpfung eine wichtige Bedeutung zu. Zwar blieb im vergangenen Jahr dank der Corona-Schutzmaßnahmen die Grippewelle aus. Doch unser Immunsystem ist dadurch nicht mehr so gut darauf trainiert, Krankheitserreger abzuwehren. Und wenn die Corona-Vorschriften weiter in den Hintergrund treten, könnten Grippeviren bei vielen Menschen leichtes Spiel haben. Deshalb empfehlen viele Medizinerinnen und Mediziner eine freiwillige Schutzimpfung.
Beitrag von Andrea Brandt
Nur so kann man sich vor der schweren und mitunter lebensbedrohlichen Influenza schützen. Eine zu große Grippewelle in diesem Winter – so das RKI - hat das Risiko, die Folgen einer möglichen vierten Corona-Welle noch zu verstärken. Eine zusätzliche Belastung der Krankenhäuser und Intensivstationen sollten wir auf jeden Fall vermeiden.
Wer sollte sich impfen lassen?
Ältere Leute sollten das Angebot der Grippeschutzimpfung wahrnehmen. Ihr Immunsystem ist oft nicht mehr so stark. Die bisherige Impfquote von 30-40% der älteren Bevölkerung ist noch zu niedrig. Zumal es für die über 60jährige einen neuen Impfstoff gibt, der hochdosiert und damit noch besser wirksam ist. Weitere Risikogruppen:
– über 60-Jährige
– Schwangere
– Menschen mit chronischen Erkrankungen
– medizinisches Personal
– Personen mit vielen Kontakten
Corona und Grippe
Die Impfstoffe gegen Corona und Grippe haben keinerlei Überschneidungen. Die Impfung gegen die eine Krankheit hilft also nicht gegen die andere. Man kann auch an beiden Infektionen gleichzeitig erkranken – dies kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.
Impfen kann man sich sogar zeitgleich gegen Corona und Grippe. Beides sind Totimpfstoffe, die sich laut Studien gut miteinander vertragen. So kann z.B. die Booster-Impfung gleich mit der Grippeschutzimpfung kombiniert werden.
Ganz einfach impfen
Die Impfung gegen Grippe sollte jedes Jahr, vorzugsweise ab Oktober bis Mitte Dezember, durchgeführt werden. Sie schützt sechs bis zwölf Monate. Nach der Impfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat.
Durchgeführt werden die Impfungen, die von den Krankenkassen bezahlt werden, vom Hausarzt. Er kann auch entscheiden, ob trotz leichtem Unwohlsein oder kleiner Erkältung eine Grippe sinnvoll ist.
Experte im Studio:
Dr. Jens-Ole Graf, Oberarzt am Evangelischen Krankenhaus Hubertus, Internist