
Von Curry bis Marmelade -
Auch wenn die Kartoffelernte dieses Jahr nicht so üppig ausfällt, freuen sich doch viele auf ihre frischen Kartoffeln. zibb-Köchin Henriette Wulff hat ein paar besonders leckere Rezepte im Angebot. Wie wäre es mit einer Skordalia, einem griechischer Knoblauch-Kartoffel-Dip? Oder mit einem veganen Kartoffel-Curry aus Sri Lanka, das voller toller Gewürze steckt und mit Kokosmilch zubereitet wird. Und mal was ganz anderes: eine süße Kartoffelmarmelade mit Rosmarin & Vanille.
Beitrag von Heimke Burkhardt
Wissenswert: Fakten zu Kartoffeln
Kartoffel-facts:
Warum tragen die meisten Kartoffelsorten weibliche Vornamen? Der einfachste Grund könnte sein, dass es auch "die" Kartoffel heisst. Eine historische Erklärung ist, dass früher die Bauern ihre Kartoffeln nach der schönsten Tochter benannt haben.
Kartoffeln enthalten 78% Wasser, 16% Kohlenhydrate (größtenteils in Form von Stärke), 2,1% Ballaststoffe, 2% Eiweiß und nur 0,1% Fett.
Die deutsche Bezeichnung für die Kartoffelstammt von dem italienischen Begriff "Tartufolo" ab, was übersetzt "Trüffel" heißt.
Kartoffeln haben besonders viel Vitamin C – mehr als beispielsweise Äpfel. Im Gegensatz zu diesen stecken die meisten wertvollen Inhaltsstoffe bei der Kartoffel allerdings nicht in der Schale oder direkt darunter, sondern in der Knolle selbst.
Der Pro-Kopf-Verbrauch nimmt immer weiter ab. Wurden im Jahr 2000 noch 70 Kilogramm Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse pro Kopf gegessen, sind es mittlerweile nur noch 53,7 Kilo. 1950 waren es heute kaum zu glaubende 186 Kilo.
Rezepte von Henriette Wulff
Kartoffel-Curry aus Sri Lanka
Zutaten für 4 Personen
1 kg festkochende Kartoffeln
2 mittelgroße rote Zwiebeln, je 75 g
3 Knoblauchzehen
1/3 -1/2 grüne Peperoni (je nach gewünschtem Schärfegrad)
30 g Ingwer
500 ml Kokoswasser (alternativ: Leitungswasser)
1 Zimtstange
1 EL Curryblätter
2 TL gemahlener Kurkuma
2 TL Madras Currypulver (mild)
1 TL Bockshornklee, ganz
1 TL braune Senfkörner
10 Kardamom-Kapseln, leicht angedrückt
1 Prise Chiliflocken
200 ml Kokosmilch
1 Spritzer Zitronen- oder Limettensaft
Die Kartoffeln schälen und in etwa 2,5 x 2,5 cm große Stücke schneiden.
Die Zwiebeln abziehen und in dünne Spalten schneiden.
Die Knoblauchzehen abziehen und in feine Scheiben schneiden.
Die Chilischote ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Wer es nicht ganz so scharf mag, entkernt die Chilischote vorher.
Den Ingwer schälen und fein reiben.
Die Kartoffeln mit dem Kokoswasser, Zwiebeln, Knoblauch, Chilischoten, Ingwer, Zimt, Curryblättern, Kurkuma, Madras-Currypulver, Bockshornklee, Senfkörnern, Kardamomkapseln und Chiliflocken in einen Topf geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Kartoffeln mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Temperatur 10 Minuten köcheln lassen. Dabei ab und zu umrühren.
Dann die Kokosmilch hinzugeben und alles erhitzen. Nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Als Beilage passt dazu Reis.
Kartoffelkonfitüre mit Vanille & Rosmarin
Zutaten für 6 kleine Gläser
400 g mehligkochende Kartoffeln
1 Vanilleschote
300 ml weißer Traubensaft
400 g Gelierzucker (2:1)
1 EL Zitronensaft
1 Prise Salz
3 Zweige frischer Rosmarin
Außerdem: Kartoffelstampfer, 6 kleine Einmachgläser oder Gläser mit Schraubdeckel (sterilisiert)
Die Kartoffeln mit der Schale weich kochen und gut ausdampfen lassen. Die Kartoffeln sorgfältig pellen. Dann die Kartoffeln in einen Topf geben und mit dem Kartoffelstampfer fein zerstampfen.
Das Mark der Vanilleschote auskratzen. Das Vanillemark und die -schote, Traubensaft, Gelierzucker, Zitronensaft und Salz in den Topf geben. Den Rosmarin kurz mit den Händen durchkneten und hinzugeben. Alles gut umrühren.
Die Masse einmal aufkochen und dann 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Dabei ab und zu umrühren. Die fertige Konfitüre sofort in die sterilisierten Gläser füllen. Die Gläser gut verschließen.
Bei Einmachgläsern mit Gummring und Metallklammer beachten: Die Metallklammern abnehmen, sobald die Konfitüre ausgekühlt ist. Außerdem überprüfen, ob sich ein Vakuum gebildet hat und der Deckel fest sitzt, weil sonst die Konfitüre nicht haltbar ist.
Skordalia (griechischer Knoblauch-Kartoffeldip) mit gerösteten Walnüssen
Zutaten für 4-6 Personen (als kleine Vorspeise)
Für das Skordalia:
600 g mehligkochende Kartoffeln
3-6 Knoblauchzehen
150 ml Olivenöl
1 TL Schalenabrieb von einer unbehandelten Zitrone
1 EL Zitronensaft
1 EL Weißweinessig
1 TL Honig
40 g Walnusskerne, geröstet
Salz und schwarzer Pfeffer zum Abschmecken
Zum Garnieren: Olivenöl, schwarze Oliven, glatte Petersilie
Außerdem: Kartoffelstampfer, Stabmixer
Die Kartoffeln in Salzwasser weich garen und gut ausdampfen lassen. Die gegarten Kartoffeln pellen und in eine Schüssel geben. Die Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer fein zerkleinern.
Die Knoblauchzehen abziehen, fein reiben und zu den Kartoffeln geben. Das Olivenöl mit dem Stabmixer unter die Kartoffeln mixen. Nur so lange mixen, bis das Olivenöl vermengt ist.
Den Zitronenschalenabrieb, Zitronensaft, Essig, Olivenöl und Honig zu den Kartoffeln geben. Alles gut vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Walnüsse grob hacken.
Zum Servieren das Skordalia in eine Schüssel geben, mit Olivenöl beträufeln und mit Walnüssen bestreuen. Nach Wunsch mit Oliven und Petersilie garnieren.
(Die Urheberrechte für alle Rezepte liegen bei Henriette Wulff. Jede Nutzung durch Dritte nur nach schriftlicher Vereinbarung mit Henriette Wulff.)