
Kreative Vorschläge zum Fest -
Jedes Jahr zu Weihnachten laufen die Mülltonnen über mit Geschenkverpackungen. Dabei können sie auch nachhaltiger sein. Bloggerin Franziska Sternsdorf zeigt, wie es geht.
Diese schöne Bescherung nach dem Fest kennen wir wohl alle: jedes Jahr zu Weihnachten laufen die Mülltonnen über. Um die Weihnachtszeit steigt der Müllberg um schätzungsweise 20 Prozent an, ein Großteil davon: Geschenkpapier. Eigentlich nicht mehr zeitgemäß, so ex und hopp. Was also tun? Die DIY-Expertin und Bloggerin Franziska Sternsdorf hat ein paar kreative Vorschläge, wie man Geschenke nachhaltig und trotzdem originell verpackt.
Upcycling aus der Küche
Franzi nimmt, was die Küche hergibt, z.B. leere Milchkartons, kleine Glasflaschen und Gläser (z.B. Marmeladegläser o.ä.) und macht daraus Geschenkverpackungen.
Los geht’s mit der Milchtüte: Zunächst die Spitze der gespülten Verpackung abschneiden. Als nächstes knautscht man die Packung noch einmal mit beiden Händen ordentlich durch, so dass viele Knicke und Bruchstellen entstehen. Und im nächsten Schritt geht’s jetzt darum, die bunte Folie außen loszuwerden. Am oberen Rand finden sich meist lose Stellen, an denen man beginnen kann. Das ist ein wenig mühselig, aber die Mühe lohnt sich, herauskommt eine feinmarmorierte Oberfläche.
Franzi meint: "Wenn die obere Schicht, das Weiße noch ein bisschen da ist, finde ich persönlich das ganz schön, also das muss nicht gleichmäßig sein." Dann kehrt sie das glänzende Innere ein wenig nach außen und knickt es zweimal um. Ein paar Striche mit einem Silberstift und ein wenig Tannengrün verleihen einen weihnachtlichen Touch. Verschlossen wird die Packung z.B. mit einer kleinen Holzwäscheklammer.
Auch Gläser (Einmachgläser, Schraubgläser) hat wohl jeder in der Küche. Sie eignen sich toll, um darin Kekse zu verschenken oder dekorativ geschichtete Backmischungen. Dekoriert werden die Gläser mit Zimtstangen, getrockneten Orangenscheiben und hübschen Anhängern.
Gutscheine machen sich hingegen gut in Flaschen: Franzi verschenkt sie als Flaschenpost. Den Gutschein einrollen, mit einem feinen Draht umwickeln, aus dem Drahtende ein Herz, einen Stern o.ä. biegen und Gutschein in die Flasche geben, so dass der Draht oben herausragt, damit der Beschenkte den Gutschein problemlos aus der Flasche bekommt.
Ein wenig Deko, Anhänger, Tannengrün o.ä. kommt an den Flaschenhals.
Phantasievoll einpacken mit Papier
Klar, ganz ohne Papier geht es zu Weihnachten nicht, aber Franzi rät: "Um kein gekauftes , gedrucktes Papier zu verwenden, kann man auch wieder schauen: was hat man denn so alles zu Hause: angefangen mit Zeitungspapier oder auch Weltkarten, die man nicht mehr benutzt, alte Bücher, alte Notenblätter oder auch aus Zeitschriften farbiges Papier oder Packpapier, auch altes Verpackungsmaterial geht."
Durch zusätzliche liebevolle Gestaltung entstehen wahre Kleinode z.B. für Kinder: Mit einem aufgemalten Auto oder Schaukelpferd. Als Schablonen eignen sich Plätzchenausstecher.
Für Erwachsene nimmt Franzi gern Naturmaterialien wie Sternanis, Kiefer, getrocknete Orange, um die Geschenke zu schmücken. Eine weitere Dekomöglichkeit bietet Washitape. Das sind bunte Klebestreifen aus Papier und nicht aus Plastik. Es gibt sie mit unterschiedlichen Mustern. Franzi klebt aus ihnen Tannenbäume, Kerzen und Geschenke aufs Geschenk.
Aus alten Büchern, die niemand mehr liest, macht Franzi 3D-Aufkleber für die Geschenke, in Form von Tannenbäumen, Büchern oder Rentieren. Sie nimmt immer zwei Buchseiten, einmal knicken, Motiv hälftig aufmalen, ausschneiden und jeweils eine Seite aufs Geschenk, die andere Seite aneinander kleben.
Nimmt man vier Seiten, kann man daraus auch einen Anhänger fürs Geschenk und /oder den Weihnachtsbaum zusammenkleben. Nimmt man statt Buchseiten eine alte Landkarte, ist das eine originelle Idee für Reiselustige.
Geschenke einpacken mit Stoff: Furoshiki
Vom Papier zum Stoff. Furoshiki heißt eine schon sehr alte japanische Einwickel- und Knotmethode: In der japanischen Tradition werden die Tücher eigentlich genommen, um alles Mögliche einzupacken und zu transportieren, nicht nur Geschenke. Es gibt ganz verschiedene Wickel- und Knotentechniken, es kommt ganz darauf an, was man einpacken möchte. Diese Technik kommt ganz ohne zusätzliche Schleifen oder Klebebänder aus. Es gibt spezielle Furoshiki-Tücher und auch verschiedene Seiten im Internet, die Schritt für Schritt zeigen, wie es funktioniert (z.B. das japanische Umweltministerium).
Und man kann so gleich zwei Geschenke in einem verschenken, also das Geschenk in einem Geschenk einpacken. Z.B. ein Kochbuch in einem Geschirrtuch oder ein Buch in einem quadratischen Halstuch usw. Am Knoten kann man die Geschenke dann wieder mit Tannengrün oder Anhänger weihnachtlich dekorieren. Franzi zeigt zwei Varianten: ein Buch einpacken und eine Weinflasche. Nachhaltiger Nebeneffekt: Ein Geschenk wird in einem Geschenk überreicht.
Geldgeschenke einpacken
Die letzte Idee ist die kreative Königsdisziplin des Einpackens: Geldgeschenke. Die werden bei Franzi hübsch in Szene gesetzt: in einem tiefen Bilderrahmen. Sie gestaltet z.B. eine Miniaturwinterlandschaft mit aufgeklebten Strohhalmen, Miniweihnachtskugeln, Miniskiern, Minsichlitten usw. Im Zentrum steht immer eine weihnachtliche Grußbotschaft und am unteren Bildrand klebt ein Miniumschlag mit dem Geld. Wer keinen Bilderrahmen hat, kann alternativ auch einen Schuhkarton oder einen Spiegel nehmen. Und: Für alle, die keine besonders schöne Handschrift für den weihnachtlichen Gruß haben, hat Franzi ein Extra: Auf ihrem Blog kann man sich kostenlos Vorlagen herunterladen und ausdrucken, das Gleiche gilt auch für die Mini-Briefumschläge, in die das Geld kommt.
Alle Verpackungsideen sind noch einmal ausführlich beschrieben auf Franzis Blog:
aye-aye-diy.com.
Beitrag von Susanne Stein