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Im Zuge der extrem gestiegenen Öl- und Gaspreise denkt so mancher über eine Modernisierung seiner Heizung nach. Alte Ölheizungen nehmen viel Platz ein und sind nicht gerade klimafreundlich. Doch was wäre eine nachhaltige Alternative und was kostet die Umrüstung? Wir klären auf, welche Förderungen es gibt und für wen sich das lohnt.
Im Studio: Harald Lacher, Energieberater Verbraucherzentrale Brandenburg.
Die Preise für Heizöl und Gas sind aktuell auf einem Höchststand. So manch ein Hausbesitzer überlegt deshalb, ob es sich nicht lohnt, die eigene Heizung umzurüsten. Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu umweltfreundlicheren Alternativen. Das ist nicht nur besser fürs Klima, sondern kann sich auch finanziell lohnen.
Denn für den Wechsel von Öl oder Gas hin zu nachhaltiger Energie gibt es momentan sehr attraktive Förderungen. Und mit nicht-fossilen Energieträgern ist man unabhängiger vom Weltmarkt und auch vom stetig steigenden CO2-Preis in Zukunft nicht betroffen.
Wie viel Energiekosten man ungefähr einsparen kann, wenn man von fossilen Brennstoffen umrüstet auf nachhaltige Energieträger wie Solar, Holzpellets oder Wärmepumpe, hängt davon ab, wie groß das Haus ist, ob es gedämmt ist oder nicht etc. Laut Verbraucherzentrale sind aber zwischen 20-50 Prozent Einsparpotential möglich.
Um die Energiewende zu schaffen, wird die Umrüstung von alten Heizungen von der Bundesregierung gefördert.
Das sind die Fördersätze:
Je nach Art der Heizungsanlage gibt es unterschüdliche Fördersätze, die sich zum Teil auch um eine Austauschprämie für die alte Ölheizung erhöhen können.
Bei Biomasse oder Wärmepumpe sind das 35 %, bzw. 45 %. Bei Solaranlagen Solar 30 % und bei Gas-Hybridheizung mit erneuerbarer Wärmeerzeugung 30 % bzw. 40 %
Wenn man also z.B. von einer alten Gasheizung umrüstet auf eine Wärmepumpe oder Biomasse, kann man dafür 35 % Zuschuss erhalten. Wechselt man von einer Ölheizung auf Wärmepumpe oder Biomasse, sind es nochmal 10 % mehr, also 45 %.
Gefördert werden übrigens nicht nur der Kauf eines neuen Heizsystems, sondern noch mehr, zum Beispiel die Deinstallation & Entsorgung der Altanlage; Erdbohrungen; Wanddurchbrüche; die Installation neuer Heizkörper und die Beratung durch einen Experten.
Trotz der Förderungen kostet ein neues Heizsystem immer noch eine Stange Geld. Bevor man umrüstet, sollte man sich individuell beraten lassen. Das geht zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale. Deren Energieberater kommt zu einem nach Hause, guckt sich alles an, macht Messungen etc. und sagt einem dann, welches Heizsystem sich lohnen würde. Der 2 Stunden-Termin kostet 30 Euro.
Wichtig: Erst dämmen
Bevor man über einen Heizungstausch nachdenkt, sollte man sein Haus erstmal richtig dämmen. Am Wichtigsten ist dabei das Dach, dann Fassade, Fenster, Rollladenkasten etc. Ist das Haus gut gedämmt, sollte man von einem Fachmann die Heizlast checken lassen: Wie viel Watt muss das neue Heizsystem schaffen? Welches Heizsystem eignet sich dafür? „Oft wundern sich die Leute, dass sie nach der Dämmung keine Heizkosten einsparen. Das liegt an der alten Heizung, die völlig überdimensioniert ist nach der Dämmung und viel Wärmeverlust produziert“, erzählt Harald Lacher, Energieberater der VZ Brandenburg. Auch für Dämmmaßnahmen gibt es übrigens Förderungen.
Den Antrag für die Förderung zur Umrüstung kann man online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Wichtig: Der Antrag muss vor der Beauftragung einer Firma erfolgen. Man darf sich Angebote einholen, aber noch keine Firma beauftragen.
Beitrag von Sina Krambeck