
Beschwerden in den Wechseljahren - Wenn die Hormone versiegen
Die Wechseljahre gehören zum Leben dazu wie die Pubertät oder das Kinderkriegen. Viele Frauen leiden in dieser Phase jedoch unter einer Vielzahl von Symptomen. Die müssen sie heute keinesfalls jahrelang ertragen. Eine Hormontherapie lindert Beschwerden ebenso wie pflanzliche Helfer und Hilfsmittel.
Wechseljahre, Menopause, Klimakterium, Klimax – Umschreibungen für die Zeit um Anfang 50 gibt es viele. Die Phase kommt unausweichlich ins Leben einer jeden Frau. Bei ihnen versiegt nach und nach die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen. Biologisch gesehen ist die Menopause ein normaler Alterungsprozess: Irgendwann sind die Eier aufgebraucht, welche die weiblichen Hormone produzieren. Der monatliche Rhythmus wird unregelmäßiger; nach einer Zeit stoppt er ganz. Hitzewallungen und Schweißausbrüche können die Betroffenen plagen. Weil sich in der Lebensphase ab 50 ohnehin viel ändert (die Kinder sind aus dem Haus, größere Karriereschritte finden oft in dieser Lebensphase an bzw. berufliche Veränderungen, usw.) kommen oft andere Beschwerden hinzu wie Schlafstörungen oder miese Stimmung. Und schließlich macht der Alterungsprozess auch keinen Stop, nur weil sozusagen sonst viel in Psyche und Körper los ist - Gelenk- und Muskelschmerzen können die Folge sein.
Neben bekannten Beschwerden hat der Verlust der Sexualhormone vor allem in unserer schambehafteten Gegend Folgen. Eine trockene Scheide, Inkontinenz und sexuelle Unlust können Symptome sein, über die Frauen im Heimlichen klagen. Das Gute: Die Betroffenen sind den Veränderungen ihres Körpers heutzutage nicht mehr hilflos ausgeliefert. "Abhängig davon, woran eine Frau leidet und wie stark ihr Leidensdruck ist, finden wir immer eine passende Therapie", erklärt Frauenärztin Sybille Görlitz-Novakovic aus Berlin.
Ohnehin hätten längst nicht alle Frauen Probleme: Nur ein Drittel von ihnen leidet sehr, ein weiteres Drittel kommt einigermaßen klar, und der Rest merkt den hormonellen Umschwung kaum. Warum der eine Körper empfindlicher auf den Hormonverlust reagiert als der andere, weiß man bis heute nicht genau. Fachleute bringen unter anderem genetische Faktoren ins Spiel.