Zwei Campingmobile (Quelle: IMAGO/Westend61)
Bild: IMAGO/Westend61

Freizeit | Beitrag | Lesedauer etwa 4 Minuten - Wohnmobile: Alle wollen eins, so bekommt man es

Campen ist in. Das belegen auch die neuesten Zahlen. Aber auf was muss ich als Anfänger:in achten, wenn ich ein Wohnmobil mieten will?

Der Camper ist anscheinend das neue Must Have - der Trend zum Urlaub mit dem Wohmobil hält auf jeden Fall an. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Campingübernachtungen mit 42,3 Millionen in Deutschland auf einen neuen Höchststand - noch nie haben so viele Menschen auf deutschen Campingplätzen übernachtet. Insgesamt waren es 5,2 Prozent mehr Übernachtungen als im Jahr 2022 (40,2 Millionen) und 18,2 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 (Quelle: Statistisches Bundesamt/Destatis).
 
Dabei wird es immer teurer, den Camper abzustellen: Campingplatzgebühren waren 2023 um 6,6 Prozent teurer als 2022, reine Wohnmobilstellplatz 9,0 Prozent teurer. Zum Vergleich: Über alle Unterkunftsarten hinweg haben sich Übernachtungen insgesamt um 7,5 Prozent verteuert. Insofern ist das Einsparpotential beim Urlaub auf dem Campingplatz im Gegensatz zum Hotelurlaub oder dem Aufenthalt in einer Ferienwohnung immer noch gegeben.
 
Wer jetzt richtig angespornt ist, und den Trip mit dem Wohnmobil auch einmal ausprobieren will, erfährt hier, worauf man als Einsteiger ins Camperleben achten sollte.

Was muss ich mitbringen?

Wer sich mit einem Wohnmobil auf den Weg in die Welt machen will, braucht den richtigen Führerschein.
 
Für Fahrerinnen und Fahrer, die den Führerschein vor 1999 gemacht haben, gilt: Sie dürfen nach der alten Führerscheinklasse 3 Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen fahren, sogar mit Anhänger.
 
Wer die Fahrprüfung 1999 oder später bestanden hat, darf mit der neueren Klasse B nur Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen fahren. Solche kompakten Modelle sind auch die günstigsten auf dem Markt und für zwei Personen gut geeignet.
 
Oder man muss noch einmal zur Fahrschule. Denn für größere Gefährte ist für Führerscheinprüflinge ab 1999 eine der Führerscheinklassen C notwendig, in der Regel ist das C1, welche bis 7,5 Tonnen gilt.

Das richtige Wohnmobil für alle

Ziel aussuchen, Route starten und los geht es in den Urlaub. So die Theorie. In der Praxis gibt es einiges im Vorfeld zu beachten. Wer ein Wohnmobil mieten will, sollte sich zuerst einmal Gedanken machen, welche Anforderungen sie oder er hat. Familienurlaub mit Kindern auf einem festen Campingplatz, Aktivurlaub mit vielen sportlichen Aktivitäten und Ortswechseln oder gemütlich zu zweit an die Ostsee? Davon hängt ab, ob die Wahl auf ein Luxusgefährt mit allem Drum und Dran fällt, oder eher auf die sportliche Campervan-Variante.
 
Ene Checkliste mit allem, was beim Camper dabei sein muss oder was er leisten muss, kann weiterhelfen. Dabei könnte man zum Beispiel darauf achten, ein Wohnmobil zu mieten, dass ...
 
• groß genug für jedes Wetter ist! Gerade wenn man mit der Familie unterwegs ist, kann das wichtig sein.
 
• allen Komfort bietet. Muss eine Toilette dabei sein? Oder die autarke Stromversorgung? Die Super-Sound-Anlage?
 
• zu den Straßen passt, auf denen man unterwegs sein wird. Kleine Bergdörfer = kleiner Campervan.
 
Bei der Suche ist es in vielen Fällen möglich, über die Suchfilter die meisten der Punkte abzudecken.

Wo bucht man das Mobil?

Anfang 2022 hat Stiftung Warentest Buchungsportale für Wohnmobile uner die Lupe genommen. Zwölf Buchungsportale wurden damals geprüft, nur eines konnte mit der Gesamtnote "gut" überzeugen. Testsieger Camperdays bot die besten Such- und Filtermöglichkeiten. Auch der Zweitplatzierte CU Camper schnitt hier gut ab. Gravierende Mängel gab es 2021 bei vielen Portalen in Sachen Datenschutz, so auch bei den Testsiegern.
 
Grundsätzlich unterscheiden sich Buchungsportale für Privatmobile und Profi-Mietportale. Wer also am liebsten mit einem echten Original, wie zum Beispiel einem umgebauten Feuerwehrauto durchs Land ziehen will, sucht sich am besten einen Anbieter, der private Wohnmobile vermietet. Stiftung Warentest hat die Anbieter Paul Camper und Yescapa getestet. Beide haben im Test mit befriedigend abgeschnitten. Oder doch lieber neu und modern? Dann fährt man mit einem gewerblich vermieteten besser. Hier wurden allerdings Noten von gut bis sogar mangelhaft vergeben.

Die Tipps der Tester

• Im Vorfeld bei unterschiedlichen Portalen die Preise vergleichen lohnt sich, hier gibt es zum Teil deutliche Unterschiede. Dabei beachten: Welche Leistungen sind inklusive, wo muss man was noch dazubuchen? Was brauche ich zusätzlich, etwa Fahrradträger, Fernseher oder Markise?
 
• Vorsicht bei Angeboten, bei denen nur begrenzte Kilometer gelten, das kann schnell zur Kostenfalle werden.
 
• Dran denken: Immer wieder gibt es Frühbucherrabatte oder Nachlässe für Langzeitmieten.
 
• Ein letzter Tipp der Tester:innen: "Wenn Sie es einrichten können, nutzen Sie die Zeit außerhalb der Schulferien. Und: Beliebte Regionen können überfüllt sein, wandeln Sie auf neuen Pfaden!"

Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von Reuters, 06.05.2024.