Statistik der Polizei für 2023 - Mehr Unfälle in Berlin - aber weniger Schwerverletzte

Mo 26.02.24 | 11:36 Uhr
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Nach einem Unfall in Berlin-Mariendorf werden zwei Autos von Rettungskräften geborgen (Bild: Pudwell)
Video: rbb24 | 26.02.2024 | Nachrichten | Bild: Pudwell

Die Zahl der Verkehrsunfälle auf Berliner Straßen ist im vergangenen Jahr um knapp drei Prozent gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Im Durchschnitt kommt es zu 367 Unfällen pro Tag. Insgesamt verzeichnete die Statistik der Polizei 2023 134.136 Unfälle, das waren 3.976 mehr als im Vorjahr. Leicht gesunken ist aber die Zahl der Verletzten.

Insbesondere die Zahl der Schwerverletzten und Getöteten ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Von den 16.245 Verletzten kamen über 14.000 mit leichten Verletzungen davon, jedes achte Unfallopfer musste schwer verletzt stationär in Krankenhaus behandelt werden.

Hauptursache: Fehler beim Abbiegen

33 Menschen starben, das ist der niedrigste Wert der vergangenen fünf Jahre. Rund die Hälfte der Todesopfer gehört zur Gruppe der Senioren über 64 Jahre. Mehr als zwei Drittel der Verunglückten waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Die meisten Unfälle gab es durch Fehler beim Abbiegen (10.692), Nichtbeachtung der Vorfahrt (5.038), zu hohe Geschwindigkeit (2.263) und Alkoholeinfluss (1.419).

Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik sieht in den Zahlen, "dass die Normalität nach Corona" auch wieder ins Verkehrsleben zurückgekehrt sei. Die Werte lägen dennoch "deutlich unterhalb der Vor-Corona-Jahre".

Verkehrssenatorin Manja Schreiner kündigte an, dass die Hauptkonfliktstellen und Unfallursachen im Rahmen des neuen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 identifiziert wurden. Das Ziel "Vision Zero" ohne Verkehrstote und Schwerverletzte solle möglichst bald erreicht werden. Innensenatorin Iris Spranger kündigte konsequente Kontrollen an. Entscheidend für Verkehrssicherheit sei aber richtiges Verhalten und das Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden.

Sendung: rbb 88.8, 26.02.24, 11:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Bei jeder Stopp Schild wäre gar nicht nötig, zwei oder drei beliebige - tausende Strafzettel!

    Wenn dann viele Strafzettel samt Flensburger Punkte geschickt werden, würden viel Autofahrer vorsichtiger fahren. Behaupte ich, aber ob es jemals versucht wird? Gerade wo zu wenig Personal sind soll doch effektiv gearbeitet werden. Geht wohl auch mit Cameras

  2. 12.

    Liebe@ Deborah
    Ihre kommentierung hat für mich etwas naives und nicht nachvollziehbar Aussage.
    Die personaldecke bei der Polizei ist sehr dünn, hat damit zu tun das Berlin als einziges BL nicht den angemessenen Tarif bezahlt dazu kommen noch marode Wachen und schlechte Ausrüstung. Es kann keine Polizei neben jeden Stoppschild stehen. Es gehört einfach dazu gut Auto zu fahren das weniger Unfälle passieren.
    Um auf den Beitrag zurück zu kommen wird das wohl nicht in Erfüllung gehen. Was Frau Spranger da möchte ist einfach nicht machbar und zeigt einmal mehr wieder auf das unsere Politiker null Ahnung von den Tatsachen haben.
    Damit ist dieses Thema für mich abgeschlossen.

  3. 11.

    Die Kategorie "Schwerverletzt" beinhaltet manche die nach mehr als 30 Tagen sterben sowie andere die doch bald wieder ganz gesund werden

    Wozu das gut sein soll? Eigentlich sollen die Polizei kein Analyse durchführen sondern durch gnadenlose Kontrollen dafür sorgen dass die "Unfälle" gar nicht erst statt finden!

    Einfach an ein Stoppschild stehen und täglich hunderte punktepflightige Strafzettel schreiben

  4. 10.

    Die Polizei sollen versuchen dafür zu sorgen dass die "Unfälle" viel weniger werden!

    Durch Kontrollen und Strafen. Nicht durch Aufklärung!

    Die wenigsten Crashs sind Unfälle!

  5. 9.

    Wenn man bei einem Unfall, egal wie gering er ausfällt, man nicht die Polizei ruft, hat man ganz schnell eine Fahrerflucht an der Backe. Ist mir passiert, Fotos gemacht, Telefonnummer hinterlassen, Zeugen die gesehen haben, dass ich den Fahrer des anderen Autos gesucht habe (war ein Industriegelände). Der Unfall war ein Bagatellschaden. Es wurde letztlich eingestellt. Hatte aber ein Riesentheater.ich rufe ab jetzt immer die Polizei und wenn der Schaden noch so lausig ist.

  6. 7.

    Was soll denn Ihrer Meinung nach die Polizei machen?
    Sie scheinen absolut keine Ahnung von Polizeiarbeit zu haben. Bei einen VU wird die Polizei oder Feuerwehr gerufen.
    Ich verstehe Ihren Kommentar überhaupt nicht.
    In meiner Familie sind alle bei der Polizei und weit davon entfernt nach acht Stunden Feierabend zu machen, weil ja bei jeden Kratzer durch einen VU gleich die Polizei gerufen wird. Da reichen Handy Fotos und dann wird es der Versicherung gemeldet, die haben ihre eigenen Gutachter.

  7. 6.

    Das ist leicht zu erreichen. Führerscheine reichen nur für Autos bis 80 PS.
    Wer mehr will, muss den B2 beantragen. Aber bitte erst ab 25.
    Kampagne für die (älteren) Menschen "Aber ich war doch im Recht!" - Wer überfahren wird, ist trotzdem tot. Die besten Sensoren für Sicherheit sind hinter deiner Stirn!

  8. 5.

    Interessant wäre ein Analyse der Schicksal der Schwerverletzte

    Wie viel sterben nach mehr als 30 Tagen? Wieviel werden wieder gesund? Wieviel verbringen Jahrzehnte im Rollstuhl?
    ..
    Will man Sicherheit, müssen die Verkehrsarten getrennt werden!

  9. 4.

    Keine Ahnung wie eine Senatorin auf die Idee von Null Verkehrstoten kommt. Dieser Logig nach müssten ja auch in den anderen Bundesländern Null Verkehrstote erreicht werden also bis 2030 keine Verkehrstoten... Völlig irreal.

  10. 3.

    Und weiterhin machen die Polizei fast gar nichts, ich glaube niemals in Berlin ein Polizist gesehen zu haben, der die Kraftverkehr kontrolliert

    367 mal am Tag (in der Tat vermutlich noch viel mehr), und es passiert nichts!

  11. 2.

    <Das Ziel "Vision Zero" ....>
    Und der BER wird nächstes Jahr fertig....

    Berlin verspricht, mal wieder utopische Sachen :)

  12. 1.

    Ein nicht ganz so ernst gemeinter Kommentar, um auf absurd konstruierte Zusammenhänge in Bezug auf T.limits hinzuweisen: Das Abbiegen muss verhindert werden... durch weniger Kreuzungen, Insbesondere für Ü64. 63 ist noch o.k.
    Die Anzahl der Altersgruppen unter Fahrzeugführern spielt eine Rolle? (17jährige fallen nicht so auf)

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