Schleusen-Neubau - Schleuse Kannenburg nach sechs Jahren Planung und Bauarbeiten offiziell eröffnet

Fr 19.04.24 | 18:45 Uhr
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Kannenburger Schleuse bei Templin
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 19.04.2024 | Nachrichten | Bild: rbb

Die neu gebaute Schleuse Kanneburg bei Templin (Uckermark) ist am Freitag offiziell in den vollautomatischen Betrieb gegangen. Die Stadt Templin feierte die Eröffnung mit einer gemeinsamen Bootsfahrt von Politikern und beteiligten Unternehmen. Im vergangenen Oktober lief bereits der Probebetrieb zwei Wochen lang.

Templin hatte wegen fehlender Kapazitäten beim Bund vor sechs Jahren die Planung und Bauausführung selbst übernommen - ein Novum. Der Bund finanzierte das 15 Millionen Euro teure Bauvorhaben und bleibt Eigentümer. An derselben Stelle stand eine alte Schleuse, die im 18. Jahrhundert gebaut wurde und im Jahr 2017 aufgrund irreparabler Schäden gesperrt werden musste. Im Jahr 2018 wurde das Neubauvorhaben beschlossen.

Bis 9.000 Boote sollen jährlich die Schleuse passieren

"Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass eine Kommune eine Schleuse in einer Bundeswasserstraße baut. Viele waren am Anfang skeptisch" sagte Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) dem rbb. Das Ergebnis zeige aber, dass Kommunnen, die sich eine Zusammenarbeit mit dem Bund trauen, erfolgreich sein können. Das 15-Millionen-Projekt sei fast in der geplanten Zeit gebaut worden. "Wenn man etwas erreichen will, dann ist es auch möglich Infrastruktur zu bauen."

Durch die Sperrung waren bisher die Seen nordöstlich der Kannenburger Schleuse jahrelang abgehängt von den Wasserwegen nach Berlin und der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kannenburger Schleuse verbindet die Templiner Gewässer mit der Havel.

Rund 7.000 bis 9.000 Sportboote sollen nach Schätzung von Bürgermeister Tabbert jährlich die Schleuse passieren. Im kommenden Mai soll außerdem der Templiner Stadthafen fertig werden, wo dann auch Charterboote angeboten werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.04.2024, 16:20 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Ich möchte hier mal, ohne Wertung, auf einen Artikel des Nordkurier vom 19.06.2018 verweisen. Dort wurde die Finanzierungszusage des Bundes zum " 5 Millionen Projekt" bekannt gegeben.


  2. 10.

    Leider muss ich Ihnen da widersprechen.
    Ich habe viel mit Baufirmen und Ingenieurbüros zu tun und Corona hat reichlich Performance gekostet.
    Vor allem in den Lieferketten aber auch in der Verfügbarkeit, Kommunikation etc.
    1 Jahr Lieferzeit für eine SPS für die man sich bislang auf das Lager von Siemens und 2-3 Tage Lieferzeit verlassen konnte.
    Bau und zugehörige Planung ist im übrigen ein Geschäft mit viel Kommunikation.
    Wenn Sie unter Bau einen einsamen Baggerfahrer der zweckfrei Erde von links nach rechts und wieder zurück umlagert, verstehen dann hat dem Corona sicher wenig ausgemacht. Aber für eine Schleuse dürfte das Szenario nicht ausreichen.

  3. 9.

    Auf dem Bau gab es keinen Stillstand wegen Corona. In Planungsbüros auch nicht. Diese Ausrede ist nicht möglich.

  4. 8.

    Ich verste manche Kommentare nicht. Da baut die Stadt eine schleuse, die eigentlich der Bund bauen müsste, in eigener regie, wird auch fast pünktlich fertig und trotzdem wird rumgemeckert. Und das wahrscheinlich von denen, die am meisten was davon haben, denn berufsschifffahrt wird dort wohl kaum stattfinden.

  5. 6.

    rbb24 die Insel der Fachkräfte für alles. Experten eben, die alle Aufgaben in 2 Wochen erledigen können.
    Egal ob die Demokratie ordentliche Genehmigungsprozesse mit öffentlicher Beteiligung notwendig macht.
    Egal ob öffentlich finanzierte Projekte entsprechende Vergabeverfahren notwendig machen.
    Auch so eine globale Pandemie bei der die halbe Welt mal eben still steht und im Nachgang quasi alles nicht lieferbar ist, könnte unsere Experten nicht aufhalten.
    Hex Hex und so eine Schleuse ist gebaut.
    Respekt für die Leistung einer Kleinstadt zu deren Hauptaufgabe ganz sicher nicht der Bau einer Schleuse gehört.

  6. 5.

    Ich sage mal, 6 Jahre für eine Schleuse....Leistung, toll..mal sehen wie lange es dauert bis Deutschland kriegstüchtig ist....hatte damals auch 6 Jahre gedauert....

  7. 4.

    Hoffentlich will für „nur“ 6 Jahre Stillstand jetzt nicht noch irgendwer gelobt werden.

  8. 3.

    Wie lange hat man im 18. Jahrhundert geplant und gebaut? Der angebliche technologische Fortschritt wurde heute wohl komplett von der Bürokratie kompensiert. Das betrifft alle Bereiche, bei denen Neues entstehen muss.
    Aber schön, dass es geschafft ist.

  9. 2.

    Baukosten und -dauer sind ja der Wahnsinn, fast 7 Jahre seit der Sperrung!

  10. 1.

    Wurde auch lansam mal Zeit

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