"Ein Feuerwerk für die Kleinstadt" - Kinofilm aus der Lausitz über das Kleinstadtleben feiert Premiere

Fr 22.03.24 | 17:13 Uhr
In einer Filmszene sitzen Jugendliche in einem Park und grillen, eine Jugendliche spielt Gitarre (Foto: Lusatia Film)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.03.2024 | Jasmin Schomber | Bild: Lusatia Film

Der Lausitzer Erik Schiesko hat es geschafft: Sein erster Kino-Spielfilm über das Leben in einer Kleinstadt ist fertig und feiert Premiere. Gedreht wurde in Spremberg, vor allem mit Laienschauspielern - und Inspirationen aus der Region.

Keine Filmrolle, sondern eine kleine Festplatte hat Filmemacher Erik Schiesko am Freitag persönlich im Kino Spremberg (Spree-Neiße) abgegeben. Darauf gespeichert ist sein Kino-Spielfilm "Ein Feuerwerk für die Kleinstadt", der in Spremberg gedreht wurde und in der Stadt am Samstag auch uraufgeführt wird. Die Premiere ist ausverkauft.

"Das ist ein magischer Moment, den Film nach fast zwei Jahren Arbeit jetzt endlich auch den Leuten zu präsentieren", so Schiesko. Im vergangenen Sommer hatte er 120 Szenen an 28 Drehtagen umgesetzt. Entstanden sind rund 100 Minuten Film, inspiriert von Interviews, die das Team mit Einwohnern von Spremberg geführt hatte.

Erik Schiesko übergibt den Film auf einer Festplatte im Kino Spremberg (Foto: rbb/Schomber)
Erik Schiesko (links) übergibt im Kino Spremberg den Film an Michael Apel | Bild: rbb/Schomber

Stadt mit schönen Blickachsen

Erik Schiesko wurde in Spremberg geboren und hat "immer eine Verbindung zu dieser Region" gehabt, sagte er im vergangenen Jahr am Rand von Dreharbeiten, die der rbb an dem Tag begleitete. "Als ich hier vor drei Jahren Freunde besucht habe, dachte ich: Die Stadt hat ja so schöne Blickachsen. Irgendwie ist das filmisch. Warum gibt's hierüber noch keinen Film?" Daraufhin sei die Idee geboren, direkt aus der Stadt heraus eine Geschichte zu entwickeln, so der Regisseur und Produzent.

Die Komödie spielt an einem einzigen Sommertag. Spremberg bildet zwar die Kulisse, es ist aber kein Film über die Stadt. Es geht um das Leben und Lieben in einer typischen Lausitzer Kleinstadt. Fünf miteinander verstrickte Geschichten werden kapitelweise erzählt.

Schiesko sagt, er habe festgestellt, dass oft nur Teams Filme über die Lausitz machen würden, die nicht in der Region wohnen oder die keinen Bezug hätten. Er habe den Spieß umdrehen wollen, sagt er. "Wir leben hier, es ist unsere Leidenschaft, Filme umzusetzen, warum nehmen wir nicht auch die Themen, die hier überall verborgen liegen?"

Auch Profischauspieler am Set

In dem Film spielen mehr als 150 Komparsen mit, die meisten von ihnen sind aus Spremberg. Der jüngste Schauspieler war bei den Dreharbeiten ein Jahr alt, ans Set gebracht hat ihn seine Mutter und Filmunterstützerin Anja Mertens. "Als ich gehört habe, dass Erik einen Film machen will, wurde ich noch schnell schwanger, habe noch schnell das Kind geboren, damit es alt genug ist, wenn wir drehen", sagt sie lachend.

Bei den Dreharbeiten zum Film "Ein Feuerwerk für die Kleinstadt"
Bei den Dreharbeiten | Bild: rbb/Screenshot

Neben Laiendarstellern standen auch professionelle Schauspieler vor der Kamera. Auf Gage haben sie verzichtet, so wie Božena Bjarsch. Sie ist dabei, "weil es ein tolles Projekt ist, von den Leuten hier für die Leute hier", sagte sie am letzten Drehtag dem rbb.

Der Film ist eine No-Budget-Produktion, eine Förderung gab es nicht. Umso mehr hofft das Team auf einen Erfolg in den Lausitzer Kinos. Die Filmemacher denken auch darüber nach, mit der Komödie auf Tour zu gehen. Im Spremberger Kino soll der Film fester Bestandteil im Programm werden - und das "solange Bedarf ist", so Kinoleiter Michael Apel.

Mit Informationen von Jasmin Schomber und Phillipp Manske

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.03.2024, 14:40 Uhr

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