Zentralwohlfahrtsstelle der Juden - Mehr Mitglieder jüdischer Gemeinden in Brandenburg, weniger in Berlin

Mo 22.05.23 | 14:03 Uhr
Archivbild: Gemeindemitglieder stehen zu Beginn des Pessach-Fests im Jüdischen Bildungszentrum Chabad Lubawitsch Berlin im Gebetsraum der Synagoge. (Quelle: dpa/F. Sommer)
Bild: dpa/F. Sommer

Die Mitgliederzahlen der jüdischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg haben sich zuletzt unterschiedlich entwickelt. Während die Gemeinden in Brandenburg im vergangenen Jahr leicht gewachsen sind, meldet Berlin einen leichten Rückgang.

Nach Zahlen der am Montag vorgelegten Statistik der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) waren Ende 2022 in Brandenburg 1.691 Mitglieder in jüdischen Gemeinden registriert, das waren 86 Mitglieder mehr. Es wurden 108 Neuzugänge im vergangenen Jahr gezählt, 22 Menschen traten aus.

In Berlin sank die Mitgliederzahl leicht um 92. Hier gab es im vergangenen Jahr 212 Zugänge und 304 Abgänge. Ende 2022 umfasste die Jüdische Gemeinde in Berlin 8.286 Mitglieder.

Zuzug vor allem aus der Ukraine

Bundesweit lag die Zahl der Mitglieder der Statistik zufolge Ende 2022 bei 90.885. Die ZWST verzeichnete zum ersten Mal seit 2006 "einen positiven Effekt bei der Mitgliederentwicklung". Hintergrund dafür sei vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Etwa 1.400 Juden seien seit Februar 2022 aus der Ukraine geflüchtet und hätten sich Gemeinden in Deutschland angeschlossen.

Im Jahr 2021 hatte die Mitgliederzahl in Deutschland noch bei 91.839 gelegen. Laut ZWST begründet sich der Rückgang aber vor allem mit dem zwischenzeitlichen Austritt der jüdischen Kultusgemeinde Mainz mit rund 1.000 Mitgliedern aus dem Dachverband. Daher wirke sich der Zuwachs nicht auf die absoluten Mitgliederzahlen aus.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 22.05.2023, 19:30 Uhr

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