Basketball | Tim Schneider von Alba Berlin - Der Beständige

Mi 01.02.23 | 14:28 Uhr | Von Lynn Kraemer
Alba-Spieler Tim Schneider versucht den Ball im Korb zu platzieren (Bild: Imago Images/camera4+)
Video: rbb24 | 01.02.2023 | Shea Westhoff | Bild: Imago Images/camera4+

Der Mann mit der Zehn ist aus dem Kader von Alba Berlin kaum wegzudenken. Tim Schneider steht selten im Fokus, liefert aber verlässlich, wenn er gebraucht wird. In der engen Spieltaktung zwischen BBL und Euroleague ist der Berliner essentiell für Alba.

1,4 Sekunden vor Spielende ist Tim Schneider da - mit einem Dreier. Die Anzeigetafel springt von 76:76 auf 76:79 um. Mit dem Buzzer Beater in Würzburg sorgt Schneider für das "Wow of the Week", die beste Aktion der Woche in der Basketball-Bundesliga (BBL). Es ist nicht der einzige Glanzmoment des 25-Jährigen im Januar: Gegen Frankfurt fährt er mit 22 Punkten seinen Karrierebestwert in der BBL ein.

Aus der Alba-Jugend

"Ich freue mich über jede Möglichkeit, bei der ich auf dem Feld stehen darf. Und momentan läuft’s gut", sagt Tim Schneider. Aus der Gruppe der Alba-Eigengewächse ist er der Spieler, der neben Jonas Mattisseck, Malte Delow und den Wagner-Brüdern oft untergeht. Dabei ist Schneider inzwischen sogar der dienstälteste Albatros. "Er ist auf den ersten Blick eher still, aber wer ihn gut kennt, weiß, dass er gar nicht so still ist", sagt Luke Sikma über seinen Teamkollegen. Manchmal könnten sie Schneider gar nicht stoppen.

Seit über einem Jahrzehnt trägt der Berliner das gelbe Trikot: erst als Jugendspieler und mit 19 Jahren das erste Mal für die Profis. "Er ist schon länger hier als alle anderen. Er ist der Typ, der wirklich für das steht, was Alba ausmacht", sagt Sikma. Die Alba-"Sportidee", jedem Kind eine "Sportbiografie" zu ermöglichen, ist bei Schneider aufgegangen. "Ich denke, dass er in der Starting Five von jedem Bundesligisten stehen kann", sagt Trainer Israel Gonzalez.

Luke Sikma und Yanni Wetzell umarmen Tim Schneider (Bild: Imago Images/HMB-Media)
Bild: Imago Images/HMB-Media

Die umkämpfte Vier

International bekommt Schneider weniger Einsatzzeit. Das liegt einerseits an der Dauerbelastung, unter der die Mannschaft steht – die Spielminuten müssen zwischen den zwei Ligen clever verteilt werden – andererseits aber auch daran, dass Schneider auf der Vier spielt. "Er hat das Pech, dass er auf der gleichen Position wie unsere beiden Hauptakteure Luke Sikma und Johannes Thiemann spielt", so Trainer Gonzalez. Wenn beide fit sind, bekommen sie den Vortritt.

Den 2,08-Meter-großen Power Forward stört die Konkurrenzsituation aber nicht: "Ich sehe das eher so, dass ich von Luki [Sikma] schon seit Jahren sehr viel mitnehmen kann." Schneider betrachte das Ganze eher als Herausforderung, um sich weiter zu verbessern und sein Spiel auszubauen. "Er macht von Spiel zu Spiel weniger Fehler und wir sind sehr glücklich mit seiner Entwicklung", sagt Gonzalez. Kein Wunder, dass Schneiders Vertrag nach der gewonnenen Meisterschaft im Vorjahr bis 2025 verlängert wurde.

Volle Woche für Alba Berlin

Ob Schneider am Mittwochabend in der Euroleague gegen AS Monaco Spielzeit bekommt? "Keine Ahnung. Schauen wir mal", antwortet Schneider mit einem Grinsen. Er rechne mit einem intensiven und knappen Spiel: "Sie haben eine unglaubliche Qualität an Spielern. Wir müssen alles reinwerfen und gucken, was dann am Ende rauskommt."

Das Hinspiel verlor die Mannschaft 89:92 - ausgerechnet mit einem Buzzer Beater. Neben Monaco warten in dieser Woche noch zwei weitere Gegner auf Alba Berlin. Am Freitag spielen die Berliner auswärts bei Fenerbahce Istanbul und am Sonntag in Heidelberg. Und wenn er gebraucht wird, ist Schneider verlässlich da.

Sendung: rbb24, 01.02.2023, 18 Uhr

Beitrag von Lynn Kraemer

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