Anordnung - Flutung des Cottbuser Ostsees vorerst wieder gestoppt

Mi 15.05.24 | 13:05 Uhr
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Der Cottbuser Ostsee entsteht im ehemaligen Braunkohletagebau Cottbus-Nord (Luftaufnahme am 11.04.2024 mit einer Drohne). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.05.2024 | Sebastian Schiller | Bild: dpa/Patrick Pleul

Der Cottbuser Ostsee wird wegen des fehlenden Niederschlags auf Anordnung des Landesamts für Umwelt Brandenburg (LfU) seit dieser Woche nicht mehr geflutet. Damit ende die bisher ergiebigste Flutungszeit, sagte eine Sprecherin des Energiekonzerns Leag am Mittwoch dem rbb.

Gut 80 Prozent des Wassers für den See kommt aus der Spree, der Rest durch Grundwasseranstieg.

Rund ein Meter fehlt noch

Insgesamt seien seit Oktober vergangenen Jahres 57,6 Millionen Kubikmeter Wasser in den See geflossen, hieß es von der Leag. Der Wasserstand sei dadurch um 3,4 Meter gestiegen und liege aktuell bei 61,3 Metern. Das Flutungsziel liegt bei 62,5 Metern.

Eine Prognose, wann der Hahn wieder aufgedreht werden kann, konnte die Leag-Pressesprecherin nicht geben. Das hänge völlig vom Wetter ab, hieß es. In den vergangenen Jahren hatte die Durststrecke immer bis zum Herbst gedauert.

Vor gut fünf Jahren, im April 2019, hatte die Verwandlung des Areals zum Cottbuser Ostsee begonnen. Mehrmals musste die Flutung wegen Trockenheit unterbrochen werden. Erst im Oktober 2023 kamen die ersehnten ergiebigen Niederschläge. Anfang Februar 2024 hatte der See erstmals eine fast geschlossene Wasserfläche.

Der Cottbuser Ostsee entsteht auf dem Gelände des früheren Tagebaus Cottbus-Nord und soll der größte künstliche See in Deutschland werden. Der endgültige Wasserstand soll nach Prognosen der Leag in einem Jahr erreicht haben. Voraussetzung dafür seien ein feuchter Herbst und ein feuchtes Frühjahr, hieß es im April. Bei längerer Trockenheit könne es auch länger dauern, bis der See voll geflutet sei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.05.2024, 13:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Man kann hier seine persönliche Meinungsbildung raushauen, aber ohne biologisch-ökologische Bildung wirkt das immer sehr profan. Mal ausführlich mit den Problemen des Wasserkreislaufs beschäftigen, eine Kommentatorin hatte es hier schon ausführlich getan. Vielleicht verstehen dann auch Sie, dass, wenn man es Wasser sich wo her holt, es woanders fehlt. Egal, wo es her kommt. Und die Flutung neuer Seen in Zeiten, wo andere Seen schon Mühe haben, noch ein See zu sein, ist irgendwie kontraproduktiv.

  2. 7.

    Angesichts der zu erwartenden weiteren Dürrejahre wäre es höchste Zeit, die verantwortungslose Flutung des „Ostsees“ dauerhaft zu stoppen.

  3. 6.

    Der Kampf um Wasser ist längst Realität.
    @5 volle Zustimmung!

  4. 5.

    So ist es.
    Die Folgen werden wir alle Brandenburger/Berliner in Zukunft spüren. In China und in den USA werden schon deshalb die künstlichen Seen abgedeckt, damit eben nicht so viel Wasser verdunstet. Schade dass man in Zukunft die Verursacher(Leag, Politik) nicht mehr belangen wird.

  5. 4.

    Leider Falsch! Wasser besteht aus Elementen, die per Naturgesetz in einer definierten Menge vorhanden sind, H und O. In der Kombination Wasser, gibt es drei Aggregatszustände, aber es bleibt dennoch in Summe dieselbe Mengen. Wenn ich einen künstlichen See, der dort vorher nicht war vollpumpe, fehlt es woanders. Mehr noch, durch die gewaltige künstliche
    Verdunstungsfläche verdampft obendrein, geht von flüssig nach gasförmig über. Was hier unter dem Deckmantel der Renaturierung passiert, ist Raubbau an den natürlichen Ressourcen. Und warum? Folge dem Geld, denn diesmal ist es nicht TESLA... Mahlzeit

  6. 3.

    Interessante Meldung. Bisher lese ich meist, daß die Spree kein Wasser mehr haben wird, wenn der Tagebau beendet ist. tatsächlich ist es wohl so, daß der tagebau der Spree und dem Grundwasser gestohlen hat. Nun steigt immerhin der Grundwasserspiegel. Aber der Spree werden soviele Liter Wasser entnommen für diesen irrsinnigen See?

  7. 2.

    Kann man das Loch nicht wieder zuschütten, damit nicht ALLE Brandenburger Seen austrocknen dafür, dass im Ostsee einfach nur Wasser rumsteht? Es gäbe bestimmt genug Abraumhalden, die was hergäben dafür....

  8. 1.

    Tja, das ist halt so, wenn Wasser knapp wird. In Zukunft wirds einen regelrechten Krieg ums Wasser geben.

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