Konzertkritik - Depeche Mode mit lebendigem "Memento Mori" im Olympiastadion

Sa 08.07.23 | 09:33 Uhr | Von Alexander Soyez
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Depeche Mode Konzert in Berlin am 07.09.23
Audio: rbb24 Inforadio | 08.07.23 | Alexander Soyez | Bild: PIC ONE/Ben Kriemann

Das Olympiastadion ist an diesem Wochenende die große Bühne für Depeche Mode. Auf zwei Konzerten stellen sie ihr jüngstes Album vor, besinnen sich auf die großen und erinnern an das verstorbene Bandmitglied Andrew Fletcher. Von Alexander Soyez

Zunächst einmal, auch das gehört zu einem Konzerterlebnis: Man hätte sich kein besseres Wetter, kein herrlicheres Abendlicht und keinen schöneren Sommerabend ausdenken können für den Berlin-Stopp von Depeche Mode.

Die Luft ist angenehm warm, aber nicht stickig, sondern erfrischend - und umso dunkler es wird, umso besser wird die ausgelassene Volksfest-Stimmung im randvollen Olympiastadion. Fast 70.000 Fans haben sich versammelt, füllen das Stadion bis zur Oberkante und selbst in den Rängen hält es vom ersten Song an bis zur Zugabe nur die Wenigsten auf ihren Sitzen.

„I just can’t get enough“

Einen der ersten Depeche Mode-Hits aus den frühen 1980er Jahren, "I just can’t get enough", gibt es genauso wie "Personal Jesus" erst am Ende des fast zweistündigen Konzerts. Frei nach dem Motto: Wenn man wirklich fast nicht mehr genug kriegen kann, kommen noch die Superhits als Zugabe, um die Fans beseelt in die Berliner Nacht zu entlassen.

Auch vorher gibt es allerdings sorgfältig verteilt ein paar Depeche Mode-Klassiker, die bei diesem vor allem auf die Musik und nicht so sehr auf die Show fokussierten Konzert immer wieder die Stimmung anheizen.

Neben den Songs ihres jüngsten Albums werden "In Your Room", "Everything Counts" und natürlich "World in my Eyes" gespielt, der auf dieser Tour zur Hymne für den im letzten Jahr an einem Aneurysma verstorbenen Depeche Mode-Mitbegründer und Keyboarder Andrew Fletcher wird - während auf den drei Großleinwänden hinter und neben der Bühne Porträtfotos von ihm gezeigt werden.

Depeche Mode Konzert Tribute Andy Fletcher

"Memento Mori" - sei dir deiner Sterblichkeit bewusst

Der Titel dieser großen Depeche Mode Konzerttour und ihres neuesten Albums wirken wie ein Trauergruß an den verstorbenen Fletcher, obwohl dieser Name tatsächlich schon vor seinem plötzlichen Tod feststand und eher Ausdruck der Identitätssuche der Band war, von der man zuletzt manchmal hörte, sie würde sich bald auflösen.

Insofern ist diese Tour auch ein Comeback und die melancholischen Memento Mori-Songs ihres besten Albums seit Jahren wirken wie eine Besinnung und ein Beweis, dass Depeche Mode auch nur mit Martin Gore und Dave Gahan noch sehr lebendig ist.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.07.23, 07:55 Uhr

Beitrag von Alexander Soyez

32 Kommentare

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  1. 32.

    Heute war es wesentlich besser als am Freitag, ich war am Freitag auch enttäuscht, heute war alles in diesem Konzert wieder rausgerissen. Und ich freue mich auf 20:20 Uhr in der Waldbühne. In der Vorverkauf startet

  2. 31.

    " Aber an DM Kritik äußern? Passt einfach nicht! "

    Sind DM unfehlbar und stehen über allen oder wie darf man Ihren Kommentar verstehen ??

    Jeder Musikfan hat seine Vorstellungen wenn man zu einem Konzert geht und jeder empfindet das auf seine Weise .
    Es gibt Fans die alles was DM bis zum heutigen Tag machen nach wie vor gut finden und andere die auch auf Grund ihrer Erfahrungen aus früheren Jahren geteilter Meinung sind . Ich sehe darin überhaupt keinen Wiederspruch .

  3. 30.

    Wenn man DM live hören möchte geht man zum Konzert. Raw und Live-Sound.
    Wenn man DM in High-End-Sond hören möchte kauft man die LP und setzt die High-End-Koofhörer auf.
    So einfach. Je nach Geschmack, wie man mag.
    Aber an DM Kritik äußern? Passt einfach nicht!
    DM muss niemandem etwas beweisen.

  4. 29.

    ....mir haben meine Leute kurzvideos gesendet. Muss sehr schön dort gewesen sein. Ich konnte absolut nur glücklich lauschende Menschen sehen. Meine Leute waren happy.
    Genau so soll es sein. Schönen Sonntag allen.

  5. 28.

    Seit 1993 jedes Berlin Konzert mitgenommen. Fan seit meinem 7. Lebensjahr. Selbst im FOS2 war der Sound mitunter zu basslastig. Und das lag nicht am Olympiastadion. Konzert war mega. Tolle Setlist. Der ÖPNV in Berlin leider wieder unterirdisch. See you next time!

  6. 27.

    Also nur mal am Rande....die Stimmung geht immer von den Fans aus! Wer also Pary will, sollte sie auch machen!!
    Bewegt euren Hintern und besprecht nicht den Einkaufszettel von nächster Woche!

    Es war ein sehr schönes Konzert umd zum Thema Hublot Werbung....vollkommen richtig und gut! Aber wenn man daran erinnert wir das man sein eigenes Verhalten reflektieren sollte hört es ja bei vielen schon auf!!!

  7. 26.

    Na wenn das Signal Nachts um halb 2 ausgestiegen wäre wär's ja langweilig. So hatten wenigstens alle was davon.

  8. 25.

    Wenn ich all die Kritiken hier so lese, denke ich gern an DM in der Waldbühne Ende der 80er zurück.
    Unwiederbringlich geniales Konzert. Aberzeiten ändern sich, somit auch die Zeiten, was Menschen "genial" finden oder nicht.

  9. 24.

    Naja, das mit dem 10.7. 2024 ist eine Fehlinterpretation.
    Auf den Anzeige Tafeln war beim Konzert einmal 2024 und einmal 10.07 aber 10:00 CET eingeblendet, wir sehen es so, das ab 10.7.2023 10:00 CET der Vorverkauf für die Konzerte 2024 beginnt.

  10. 23.

    Wir freuen uns wahnsinnig darauf Dave und Martin auf der Bühne zu sehen. Wir sitzen (theoretisch) Oberrang Ostkurve. Bisher habe ich immer im Innenraum Karten gekauft aber man wird auch nicht jünger

  11. 22.

    Ich war gestern auch mit Freunden dort. Im Innenraum vorderes Drittel. Klar es war Depeche Mode live, ich bin dankbar für jedes Konzert was wir noch bekommen. Nur so überwältigend wie oben im Artikel beschrieben war es leider nicht. Die erste halbe Stunde war vom Klang nicht so toll und das wir uns problemlos unterhalten konnten während der Songs, hatten wir auch noch nie. Die letzte halbe Stunde war dann wirklich der Hammer, so wie ich es mir gewünscht habe. An das Konzert 23.7.2018 in der Waldbühne kommt es insgesamt leider nicht ran. Glücklich dabei gewesen zu sein bin ich trotzdem.
    PS: Und die peinliche Hublot Werbebotschaft am Anfang hätten sie sich auch klemmen können.

  12. 21.

    Auch ich war dabei, die Band hat es nach wie vor drauf und weiss auf solide
    Weise zu überzeugen. Dieses Konzert war meines Erachtens gutes Mittelmaß.
    Allerdings verzichte ich auch auf stimulierende Substanzen, die nochmal
    den Gesamteindruck durchaus positiv beeinflussen könnten.

  13. 20.

    „ Warum gehen einige von euch in ein Depeche Mode Konzert, um danach darüber zu nörgeln???“
    Ich gehe mal davon aus, dass die garnicht da waren, sondern sich hier nur „wichtig“ tun wollen. Alles andere ergibt ja keinen Sinn!

  14. 19.

    Dann kauft Euch doch bessere Plätze. Also sowas. Das die Akustik nicht die Allerbeste ist im Olympiastadion weiß man doch. Die Stimmung war grandios & wer was anderes behauptet war einfach nicht dabei. Dieses ewige Gemecker, schrecklich. Dann bleib eben Zuhause!!!!!!

  15. 18.

    Nun ja, man geht zu nem Konzert wohl prinzipiell nicht hin, um nach dem Konzert zu nörgeln.
    Wenn dem ultimativen Fan jedes Konzert glücklich macht, ist das ja in Ordnung. Und wenn der ultimative Fan noch Tage später beseelt ist, ist das auch in Ordnung. Aber das es nicht alle Anhänger/Fans so sehen, ist eigentlich auch bei jedem Konzert so. Habe da auch so ein,zwei,drei Konzerterlebnisse, wo man das Geld hätte besser ausgeben können. Der Besuch von DM im Olympiastadion vor x-Monden gehörte nicht dazu, weil ich von der Akustik in der Schüssel z.b. positiv überrascht wurde.

  16. 16.

    War da und es war gut! das reicht auch. Nicht jedes Konzert muss grandios sein.
    Depeche Mode steht seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne, nur wenige Bands schaffen das.

  17. 15.

    Ich war auf drei Konzerten und wollte mal eine Rangordnung erstellen.
    1. Frankfurt
    2. Düsseldorf
    3. Berlin
    Auf Platz eins ist das Konzert mit der besten Stimmung und dem engsten Austausch mit Martin und David.
    Auf Platz zwei die beste Akustik wegen dem geschlossenen Dach, stockduster und der Gruppe angemessen.
    Nur auf Platz drei die schlechte Stimmung in der erste Hälfte, sogar Pfiffe bei ruhigen Balladen.

  18. 14.

    Ich hab am 29.6.23 im Frankfurter stadion ein grandioses Konzert von Depeche Mode erlebt...zufälligerweise hatte ich da Geburtstag wie kann man besser feiern als mit Depeche Mode... ich liebe sie seit 36 Jahren DM vorever

  19. 13.

    Warum gehen einige von euch in ein Depeche Mode Konzert, um danach darüber zu nörgeln???
    Jedes Konzert, was ich von dieser Band erleben darf, ist ein Geschenk. Und das für mich seit über 37 Jahren!!! Ich bin auch heute noch hin und weg. Es war einfach großartig. Und ich bin sooo dankbar, dass ich dabei sein durfte.

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