Programmvorstellung am Montag - Rund 60 Aufführungen und Veranstaltungen bei diesjährigem Lausitz Festival

Mo 22.04.24 | 14:54 Uhr
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Lausitz Festival 2022: sorbisches Theaterstück "Nix - Tanz mit dem Wassermann" in Trebendorf
Audio: Antenne Brandenburg | 22.04.2024 | Nachrichten | Bild: Jost Schmidtchen

Das Programm für das Lausitz Festival 2024 steht fest. Am Montag sind Details zu der Veranstaltungsreihe bekannt gegeben worden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Strukturwandel in der Lausitz nach Ende der Braunkohle kulturell zu begleiten.

Rund 60 Konzerte, Tanz- und Theateraufführungen und weitere Veranstaltungen sollen vom 24. August bis zum 14. September unter der Überschrift "Anderselbst" stattfinden. Die Veranstaltungsorte wechseln dabei und befinden sich in der gesamten Lausitz, sowohl in Brandenburg, als auch in Sachsen.

Beethoven, Shakespeare und Precht

Den Auftakt am 24. August soll die Open Air-Veranstaltung "Freude schöner Lausitzfunken" darstellen, bei der in Görlitz mehrere Chöre die "Ode an die Freude" von Ludwig van Beethoven vortragen sollen. Einen Tag später soll in Weißwasser das Shakespeare-Stück "Othello/Die Fremden" aufgeführt werden. Spielort ist hier eine ehemalige Glasfabrik.

Außerdem wird der 100. Todestag von Franz Kafka eine Rolle spielen. In diesem Zusammenhang wird "Ein Bericht für die Akademie" in Weißwasser inszeniert.

Zu Podiumsdiskussionen sind zudem beispielsweise der Philosoph Richard David Precht, der Autor und Regisseur Armin Petras und der Autor Carl Hegemann eingeladen.

Kritik am Lausitz Festival beschäftigt auch Landtag

Am Lausitz Festival gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik. Auch der Kulturausschuss des Brandenburger Landtages hatte sich mit dieser Kritik bereits beschäftigt.

Die Kritiker, wie der ehemalige Mitveranstalter des Cottbuser Filmfestivals, Jörg Ackermann, erklärten, dass das Lausitz Festival kein Konzept und keinen roten Faden hätte und es in keiner Beziehung zur Region und den Kulturschaffenden in der Lausitz stehe. Zudem wurde das Festival wiederholt als "Ufo" bezeichnet, dass gewissermaßen in der Lausitz landet und nach einigen Wochen wieder abhebt, ohne etwas in der Region zu hinterlassen. "Die Künstler fahren wieder weg und nichts bleibt. Es ist nichts Nachhaltiges aufgebaut", so Ackermann.

Die Lausitzer Autorin Grit Lemke hatte sich aus diesen Gründen bereits aus dem Beirat des Festivals zurückgezogen [www.mdr.de]. Zudem gab es Kritik an fehlender finanzieller Transparenz. Das Festival wird jährlich mit etwa 4,5 Millionen Euro gefördert. Dabei hatten im vergangenen Jahr lediglich rund 5.000 Menschen das Festival besucht. Kulturschaffende aus der Lausitz hatten deshalb einen offenen Brief verfasst und eine Initiative für ein "echtes" Lausitz Festival gestartet. Sie stellten damit nicht das Festival an sich in Frage, nur dessen Umsetzung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.04.2024, 16:40 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Vielleicht noch eine Ergänzung:
    So gab es vor 2 Jahren i.R. des Festivals eine philosophische Gesprächsrunde mit dem Thema " Lausitz Denken ".
    Von den daran teilnehmenden Referenten war keiner aus der Lausitz und die Themen hatten inhaltlich überhaupt nichts mit der Region zu tun, wirkten intellektuell sehr abgehoben.
    Die Vorträge gibt es als Video - Podcasts bei YouTube und wer möchte, kann sich gern selbst ein Bild machen.

  2. 2.

    Nun, ich habe das Lausitz-Festival von Beginn an 2020 aufmerksam verfolgt, habe auch einige Veranstaltungen besucht, erlebe es selbst jedoch zwiespältig.
    Ich frage mich schon nach dem Sinn des Festivals. Einige der angebotenen Veranstaltungen waren durchaus attraktiv (z.B. die Klavierkonzerte mit Martha Argerich), die meisten Veranstaltungen hatten in der Vergangenheit m.E. jedoch kaum Bezug zur Lausitz und man hätte das Ganze auch in anderen Regionen z.B. als Franken-oder Rheinland-Festival deklarieren können.
    Das Ganze hatte auch den "Beigeschmack" als wenn jemand von Außen den "zurückgebliebenen" Lausitzern "Hochkultur" nahe bringen wollte.
    Dabei gibt es seit Jahren in der Region eine Menge von Aktivitäten im Kultur-und Kunstbereich, wesentlich organisiert von einheimischen Akteuren, oftmals mit viel "Herzblut" und weniger üppig mit finanziellen Mitteln ausgestattet.
    Insofern kann ich die Kritik Lausitzer Künstler durchaus nachvollziehen.

  3. 1.

    Da geht es wohl eher um Futter-(Förder-)mittelneid-

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