Familiäre Verbindung - Mädchen und Großmutter in Berlin-Köpenick tot aufgefunden

Mo 16.10.23 | 20:04 Uhr
Der Wagen der Kriminaltechnik der Polizei steht am 16.10.2023 vor einer Häuserzeile an der Kinzerallee im Berliner Stadtteil Köpenick. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 16.10.2023 | Uwe Wichert | Bild: dpa/Paul Zinken

Ein Mädchen und eine ältere Frau sind tot, eine weitere schwer verletzt. In einer anderen Wohnung in Berlin-Köpenick wird ein 70-Jähriger schwer verletzt aufgefunden. Sie alle gehören einer Familie an. Noch ist unklar, was geschehen ist.

Ein elfjähriges Mädchen und eine 68 Jahre alte Frau sind in einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Köpenick tot aufgefunden worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, handelt es sich dabei um Enkelin und Großmutter.

In der Wohnung in der Kinzerallee sei am Morgen zudem die 42-jährige Mutter des Mädchens mit Messerverletzungen gefunden worden, hieß es weiter. Sie musste den Angaben zufolge notoperiert werden. Ein weiteres Familienmitglied - der 70 Jahre alte Großvater - sei in einem anderen Haus in der benachbarten Gelnitzstraße ebenfalls schwer verletzt aufgefunden worden.

Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, sagte am Montag rbb|24, dass der 70-Jährige von einer anderen Tochter gefunden worden sei. Er habe ihr von einem geplanten Suizid der Familienmitglieder erzählt. Es seien Abschiedsbriefe gefunden worden, die genaue Motivlage sei aber noch unklar, so Büchner. Auch der 70-Jährige wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.

Die Mordkommission ermittle im Fall des Kindes wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts, sagte ein Polizeisprecher. Dafür spreche die Auffindesituation. Alle Betroffenen wiesen demnach Messerverletzungen auf.

Möglicher Unfall

Weitere Erkenntnisse zum Tatgeschehen erhoffen sich die Ermittler von den Obduktionen der Leichen. Diese sollen am Dienstag erfolgen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Gegen die 42-Jährige solle ein Haftbefehl wegen Totschlags beantragt werden, gegen ihren Vater wegen Totschlags durch Unterlassen. Die Staatsanwaltschaft gehe aufgrund der bisherigen Erkenntnisse davon aus, dass er die Taten habe verhindern können, erklärte der Behördensprecher.

Die Polizei sei am Montag gegen 9 Uhr von einem Zeugen alarmiert worden, sagte der Polizeisprecher.

Nach einem Bericht der "B.Z." soll es einen möglichen Unfall in dem Gebäude in der Gelnitzstraße gegeben haben. Polizisten und Rettungskräfte hätten die Wohnung öffnen müssen und dort einen schwer verletzten Mann gefunden.

Im Laufe der Ermittlungen stieß die Polizei dann laut "B.Z." auf die Wohnung in der Kinzerallee. Dort seien das Mädchen und die 68-Jährige tot und die 42-Jährige schwer verletzt aufgefunden worden.

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Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 www.telefonseelsorge.de

Sendung: rbb24, 16.10.2023, 18:00 Uhr

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