Bildungsoffensive - Berliner Schulen erhalten 460 Millionen Euro aus Startchancen-Programm

Di 30.04.24 | 15:27 Uhr
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Symbolbild: Schulkinder rennen den Korridor entlang.(Quelle: IMAGO)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.04.2024 | Bild: IMAGO

Berliner Schulen erhalten vom Bund 460 Millionen Euro aus dem sogenannten Startchancen-Programm. Damit sollen zehn Jahre lang benachteiligte Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt werden, teilte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Dienstag mit.

Laut der Bildungssenatorin stehen jährlich 46 Millionen Euro auf zehn Jahre zur Verfügung, also insgesamt 460 Millionen Euro.

Bildung soll von sozialer Herkunft entkoppelt werden

Das Programm soll mehr Chancengerechtigkeit an den Schulen ermöglichen, so Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch. Ziel sei es, den Bildungserfolg stärker von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Das Programm soll zum neuen Schuljahr zunächst an 59 Schulen starten. Die Startchancen-Gelder sollen in rund 150 Berliner Schulen eingesetzt werden, 60 Prozent davon Grundschulen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, die Kinder zusätzlich in Lesen, Schreiben und Rechnen zu fördern. Die Mittel sind zudem für Baumaßnahmen und zusätzliche Beschäftigte wie Sozialarbeiter vorgesehen.

"Das Ziel ist es, nicht mit der Gießkanne heranzugehen", sagte die CDU-Politikerin. Ausschlaggebend waren Faktoren wie Migration und Armut sowie die jetzigen Leistungen der Schüler. Letztlich könnten nach Worten der Senatorin wohl 150 bis 160 Schulen gefördert werden. Weil in Berlin viele Schulen ungewöhnlich voll sind, wird über die genaue Aufteilung des Geldes noch verhandelt, wie Günther-Wünsch weitererläuterte.

Ausgewählt werden die an dem Programm beteiligten Schulen laut der Bildungssenatorin anhand der Kriterien Armut und Migration. Die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten VERA 3 und VERA 8 fließen ebenfalls ein.

Finanziert wird das Startchancen-Programm von Bund und Ländern gemeinsam, mit jeweils bis zu einer Milliarde Euro jährlich, im gesamten Zeitraum also mit 20 Milliarden. Bundesweit sollen 4.000 Schulen von dem Programm profitieren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.04.2024, 15 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Klingt erstmal sehr gut - Glückwunsch! Zumindest kann damit in nicht wenigen Schulen - gute Einteilung und Planung vorausgesetzt - der allerdringendste Bedarf schon mal gedeckt werden (besser als nichts ist es allemal).

  2. 8.

    Mehr Personal und dadurch auch Zeit zum Zuhören/Reden/Aufarbeiten/Auswerten(z.B. Sozialarbeit)wäre schon einmal ein guter Anfang.
    Jedoch in diese Summe auch Baumaßnahmen zu packen, ist m.E. nicht sinnvoll ... wo fängt man an - wo hört man auf?

  3. 7.

    Geld ist ja immer super, aber wie wäre es mal mit neuen Ansätzen, allein damit Kinder und Lehrende wieder Spaß an Lernen haben. Kinder sind ja Grundsätzlich neugierig und haben Lust auf Lernen. Den Lehrenden unterstelle ich mal Lust auf Lehren bei der Berufswahl. Da sollte doch was gehen!

  4. 6.

    Wenn Baumaßnahmen möglich sind, werden sicher die Bezirke als erste aufpassen Gekd zugreifen wollen. Das entlastet ihre Kassen. So jedenfalls lief es beim Digitalpakt. Statt den Schulen das Geld für notwendige Ausstattungen zu geben, wurde es ausgegeben, um Leitungspläne zu erstellen und die Gebäude erst einmal ans Glasfasernetz anzuschließen. Das ist originäre Schulträgeraufgabe (=Bezirk).
    Mit dem spärlichen Rest durften dann in den letzten Wochen noch schnell ein paar Geräte gekauft werden.

  5. 5.

    Das Programm läuft 10 Jahre, das Geld wird jährlich ausgeschüttet. Also sind die zusätzlichen! 300.000 € pro Jahr und Schule korrekt.
    Es ist zum Weinen: Statt dafür zu sorgen, dass jeder Schule eine gute Schule wird, wieder eine Initiative, die nur punktuell wirkt.
    Schulen, an denen es irgendwie läuft, müssen stets zusehen, wie sie klarkommen, natürlich ohne großzügige Finanzspritzen.

  6. 4.

    Hört sich gut an.

    Berlin hat auch sehr viel nachzuholen in Sachen Bildung unserer Kinder.

    Auf welchem Platz steht Berlins Bildungsniveau jetzt in Deutschland?
    Voriges Jahr wars der vorletzte.

    Es bleibt zu hoffen, dass das Geld NICHT überwiegend in die Sanierung investiert wird sondern WIRKLICH IN BILDUNG.

  7. 3.

    Schade, dass bei dem aufgelegten Programm mal wieder kein Anlauf für Inklusion angegangen wird. Neben Armut und Migration, leider auch wichtig für Familien.

  8. 2.

    Es sind pro Schule 3.000.000 EUR, wenn die Überschrift stimmt. Aber auch das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn auch noch dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen für die Gebäude davon bezahlt werden müssen, zumal am Ende auch nur rund jede sechste Berliner Schule überhaupt von dem Programm profitiert. Dabei weiß man, dass die Probleme an sämtlichen Schulen mehr oder minder schwerwiegend existieren und keineswegs mehr nur auf "Brennpunktschulen" begrenzt sind.

  9. 1.

    "... Die Mittel sind zudem für Baumaßnahmen und zusätzliche Beschäftigte wie Sozialarbeiter vorgesehen. ..."

    46 Millionen Euro für ca. 150 Schulen Berlins = ca. 300.000 Euro jährlich pro Schule

    Na dann kann's ja losgehen!
    Neue Fenster, Bestuhlung, Schulhof, Turnhalle oder doch Beschäftigte ...
    Aber besser als nichts - ich will ja nicht wieder meckern ;-)

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