Gewalt, Drogen, Schleusungen - LKA erwartet verstärkte Kriminalität in Berlin durch Krieg in der Ukraine

Mo 12.02.24 | 17:09 Uhr
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Symbolbild: Eine SEK-Einheit geht in der Nacht in ein Haus am Mehringplatz. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: rbb 88.8 | 13.02.2024 | Christina Torge | Bild: dpa/Paul Zinken

Der Krieg in der Ukraine führt nach Einschätzung der Polizei zu verstärkter Kriminalität russischer und ukrainischer Banden in Berlin. Bei den Ermittlungen in Sachen organisierte Kriminalität liege die Hauptstadt auf dem vierten Platz.

Die Krieg in der Ukraine führt nach Ansicht des Berliner Landeskriminalamts (LKA) zu verstärkter Kriminalität russischer und ukrainischer Banden in Berlin. Dies gab die Behörde am Montag in ihrem Lagebild zur organisierten Kriminalität (OK) 2022 bekannt.
Schwerpunkte seien Gewalt- und Rauschgiftkriminalität sowie Schleusungskriminalität.

Die durch den Angriff Russlands und den Krieg ausgelöste Situation erscheine mit Blick auf die Kriminalität der russischen Banden "vergleichbar mit der Zeit in den 1990er-Jahren beim Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion". In Europa habe der Krieg "die Zusammenarbeit zwischen den kriminellen Netzwerken weder unterbrochen noch zum Erliegen gebracht". Die Einstellung der russischen, ukrainischen und tschetschenischen Kriminellen zum Krieg sei unterschiedlich, letztlich gehe es ihnen aber um Gewinn aus ihrem Geschäft mit Verbrechen, dem werde Politik untergeordnet, so das LKA.

Zu erwarten sei "ein zunehmender Strom entsprechender krimineller Akteure in den EU-Raum". Stehe ein Wiederaufbau der Ukraine an, würden "die sich daraus ergebenden legalen und kriminellen Verdienstmöglichkeiten eine hohe Anziehungskraft auf gleichermaßen russische wie ukrainische OK-Strukturen ausüben, was das Konfliktpotenzial vielerorts merklich erhöhen wird". Das gelte gerade für Berlin als zentrale Drehscheibe der von der Polizei sogenannten Russisch-Eurasischen Organisierten Kriminalität (REOK) in Deutschland.

GdP: Berlin bleibt Banden-Biotop

Berlin bleibe damit im Fokus der organisierten Kriminalität und - aufgrund einer schlechten Personalausstattung bei Polizei und Justiz - ein Biotop für hochkriminelle Banden. Das sagte der Landeschef der Polizeigewerkschaft GdP, Stephan Weh, am Montag nach Bekanntgabe des Lagebildes zur organisierten Kriminalität.

Prostitution, Schutzgelderpressung, Waffen-, Kfz- und Rauschgifthandel - es gebe keinen Bereich der organisierten Kriminalität, der sich nicht in Berlin wiederfinde, erklärte Weh.

Hauptdelikt Drogenhandel

Das Lagebild nennt für 2022 69 große Ermittlungskomplexe und 501 ermittelte Verdächtige zu organisierter Kriminalität in Berlin. Die Hauptstadt liegt damit auf dem vierten Platz in Deutschland hinter den großen Flächenländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern. In ganz Deutschland gab es 639 Ermittlungsverfahren. In fast der Hälfte der Ermittlungen ging es in Berlin um Drogenhandel, es folgten Eigentumskriminalität wie Autodiebstahl und Einbrüche.

Als Schwerpunkt-Phänomene in Berlin nannte das LKA vor allem die Clan-Kriminalität durch arabischstämmige Tatverdächtige, international organisierten Autodiebstahl durch Banden aus Osteuropa, Rocker-Kriminalität, Menschenhandel mit dem Schwerpunkt von Tätern aus Südosteuropa und Schleusungskriminalität vor allem aus Vietnam.

"Wir erleben seit Jahren, dass Tätergruppen immer internationaler agieren, in Netzwerken agieren und weder vor Bundesländer- noch Landesgrenzen Halt machen", sagte Gewerkschafter Weh. Er forderte deshalb, die Sicherheitsbehörden besser auszustatten und einheitliche Rechtsgrundlagen zu schaffen. Als Beispiele nannte er Bargeldobergrenzen und eine Beweislastumkehr bei der Vermögensabschöpfung.

Sendung: rbb 88.8, 13.02.2024, 07:30 Uhr

34 Kommentare

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  1. 34.

    Wegen der links grün versüfften Politik in Berlin all die Jahre.

  2. 33.

    Wenn man das alles hört, fragt man sich ( wie lange haben wir noch eine deutsche Regierung)

  3. 32.

    Vielleicht ja doch, sonst ist es nur hohles Stammtischgerede...

  4. 31.

    Das alles kostet Geld und der Steuerzahler zahlt und zahlt und die Politik handelt? und handelt?

  5. 29.

    Aber hier kann besser Trainiert werden und das ohne ständiger staatlichen Kontrolle.

  6. 28.

    "Das ist nicht schön. Aber wen interessiert das?"
    Erinnert Sie das an irgendetwas und wissen Sie noch worunter Sie das geschrieben haben?

  7. 27.

    Bis auf weiteres wohl gar keine. Das Eingeständnis, daß organisierte Kriminalität sich vorwiegend aus Migrationsstrukturen zusammensetzt, steht im Wiederspruch zur augenblicklichen Politik. Sonst müßte man zugeben, daß die Warnungen und Forderungen der rechtskonservativen Seite nicht nur rassistisches Geschwätz sind.

  8. 26.

    Wer rief in diesem Zusammenhang welche Geister?
    Bitte ausbuchstabieren, sonst bleibt ihr Kommentar schales Geraune.

  9. 24.

    Reicht das Bürgergeld wohl doch nicht zum leben

  10. 22.

    Hauptsache, die Scheuentore sind und bleiben offen!

  11. 21.

    Und Sie als jahrelanger Jurist und Rechtsexperte wissen genau, was in der deutschen Justiz falsch läuft?

  12. 19.

    "LKA erwartet verstärkte Kriminalität in Berlin durch Krieg in der Ukraine"
    Und warum? Kuscheljustiz. "Die ich rief, die Geister - werd ich nicht mehr los!" Zitat Ende. Aber immer weiter so.

  13. 17.

    "Der Krieg in der Ukraine führt nach Einschätzung der Polizei zu verstärkter Kriminalität russischer und ukrainischer Banden in Berlin." Etwas verwirrend diese Logik. Nicht der Krieg ist doch dafür die Ursache, sondern doch wohl, daß sich diese Banden hier bilden konnten aus Ukrainern und Russen, welche nach Deutschland migriert sind.

  14. 16.

    Endlich mal lauter ehrliche Kommentare!
    Meine (täglichen) Erfahrungen im Beruf und auf Berliner Straßen sind, junge bis mittelalte Männer in schwarzen Lederjacken, in Autos ab 70.000€ aufwärts mit ukrainischen Kennzeichen!
    Uns wurde doch IMMER erzählt, daß ukrainische Männer zw. 21 und 55 Jahren nicht ausreisen dürfen weil sie ihr Land verteidigen müssen???
    Irgendwie passt das "Erzählen" und die (für jeden sichtbare!) Realität schon lange nicht mehr zusammen, oder?!

  15. 15.

    " Prostitution, Schutzgelderpressung, Waffen-, Kfz- und Rauschgifthandel - es gebe keinen Bereich der organisierten Kriminalität, der sich nicht in Berlin wiederfinde, erklärte Weh. "

    warum ist Berlin dafür das Eldorado ?

  16. 14.

    Mit wem macht die OK Geschäfte, also wem bieten sie ihre "Waren" an? Es muß ja eine enorme Nachfrage nach dem Angebot geben, oder ist das jetzt unlogisch gedacht. Die OK-Organisationen werden kaum Geschäfte mit sich selbst betreiben. Prostitution: wer sind die Freier? Sklavenarbeit: wer sind die Kunden/Profiteure? Drogen: wer sind die Konsumenten? Diebstähle: wer sind die Käufer? Waffen: an wen? Was zählt noch dazu? Giftmüll (wohl auch aus Ostdtl) wie bei der Camorra? Immobilien-/Bausektor (wer sind da die Geschäftspartner)? Wie ist die Verbindung zu Terrorroganisationen? Ich würde mir auch seitens Staatsorgane wünschen, mehr über die Geschäfte aufzuklären, und nicht immer nur "die bösen Clans" in der Presse zu sagen. Es ist auch ein Unterschied, ob ein paar Klunker für die Haushaltskasse aus einem Museum geklaut werden, oder ob tonnenweise Heroin verkauft und Menschenhandel getrieben wird. Danke an dieser Stelle den Journalist/innen, die dazu bisher gearbeitet haben.

  17. 12.

    " Das gelte gerade für Berlin als zentrale Drehscheibe .... "

    was gerade Berlin so attraktiv für Krimimelle macht dürfte nicht so schwer herauszufinden sein , und dann kann man tätig werden

  18. 11.

    Da bin ich voll bei Ihnen, hab ich letztens beobachtet beim Griechen, 2 Porsche, ukrainische Kennzeichen, schnell was essen und dann ab an die Front im feinsten Zwirn.

  19. 10.

    " Eigentumskriminalität wie Autodiebstahl und Einbrüche. "

    sind doch schon lange die " Klassiker "

  20. 9.

    ukrainische Banden in Berlin ?

    alle wehrfähigen Ukrainer sollten doch beim Militär sein ?

  21. 7.

    " aufgrund einer schlechten Personalausstattung bei Polizei und Justiz - ein Biotop für hochkriminelle Banden. "

    gibt es denn Maßnahmen die schlechte Personalausstattung bei Polizei und Justiz zu verbessern ?

  22. 6.

    Solche negativen Auswirkungen wird es sicherlich nicht geben, da alle ukrainischen Männer "wie ein Mann" ihr Vaterland bis zum letzten verteidigen.

  23. 5.

    Alles schwere Straftaten, die hier genannt werden. Aus den politischen Kreisen, die sich vehement für die absolut freien Entfaltungen des menschlichen Wesen einsetzen, müssten Menschenhandel und Schleusungskriminalität besondes abscheuliche Straftaten gegen die Menschlichkeit sein. Welche politischen Maßnahmen sowie polizeilichen und juristischen Maßnahmen sind aus diesen Kreisen vorgesehen um diese unerträglichen, menschenverachtenden Straftaten zu unterbinden?

  24. 4.

    Interessant... wenn es um Profit geht, geraten politische Differenzen in den Hintergrund. Dass muss Marx gemeint haben mit: Wenn alle zwischenmenschlichen Beziehungen kapitalisiert sind, sind wir bereit für die Revolution!

  25. 2.

    "Der Krieg in der Ukraine führt nach Einschätzung der Polizei zu verstärkter Kriminalität russischer und ukrainischer Banden in Berlin."
    Da staune ich aber, dass so eine klare Aussage gemacht. Respekt dafür.
    Ist das denn politisch korrekt ?
    Da gibt es doch bestimmt wieder genügend Bedenkenträger.....

  26. 1.

    Aha, weil die Kriminalität zunimmt, werden allen hier die für Kriminelle vorgesehenen Maßnahmen übergestülpt. Das Geschrei nach mehr Polizei und mehr Justizbeamte wird dannvals unbezahlbar eingestuft, falls man überhaupt noch Anwärter findet. Aus humanitären Gründen darf ja hier jeder einreisen, darunter auch solche Fachkräfte. Wie wäre es denn zur Abwechslung mal mit schärferen Strafen für die Wenigen, derer man habhaft wird und sofortiger Einziehung aller Vermögen und sofortiger Ausweisung, damit sie dem Staat nicht auch noch als Gefangene auf der Tasche liegen und Deutschland noch mehr JVAs bauen muss von deutschen Steuerzahler finanziert.

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