Berliner Zoo - Berliner Pandaweibchen Meng Meng künstlich befruchtet

Mi 27.03.24 | 11:35 Uhr
  8
Archivbild:Panda Meng Meng nimmt im Zoo ein Sonnenbad am 15.09.2020.(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 28.03.2024 | Antje Tiemeyer | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Zinken

Beim bundesweit einzigen Pandapärchen, das im Berliner Zoo lebt, ist erneut ein Versuch unternommen worden, Nachwuchs zu bekommen. Dafür wurde eine künstliche Befruchtung bei Pandaweibchen Meng Meng durchgeführt, wie der Berliner Zoo am Mittwoch mitteilte.

"Die Gewissheit über Nachwuchs beim Großen Panda erhält man erst kurz vor der Geburt. In spätestens sechs Monaten werden wir erfahren, ob es geklappt hat", sagte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Angesichts der Seltenheit und Gefährdung dieser Spezies, sei eine erfolgreiche Fortpflanzung besonders wichtig für den Arterhalt.

"Nur wer ein gutes Fettpolster hat, hat genügend Milch"

Zunächst war ein Versuch unternommen worden, das Pandaweibchen Meng Meng und Männchen Jiao Qing zwecks der Paarung natürlich zusammenzuführen. Denn bei Meng Meng "standen in der Nacht von Montag auf Dienstag die Zeichen günstig", erklärte der Zoo. Pandaweibchen sind nämlich nur einmal im Jahr fruchtbar - für 72 Stunden.

Aufgrund ihres "zweideutigen Verhaltens" dem Männchen gegenüber, habe sich das Team schließlich doch gegen eine natürliche Paarung entschieden, um ein mögliches Verletzungsrisiko auszuschließen. Deshalb sei die künstliche Besamung eingeleitet worden - dafür war Meng Meng unter Narkose. Für die Prozedur war unter anderem extra ein Experte aus China angereist.

Im Zoo Berlin sind mehrere Mitarbeitende im Einsatz bei der die künstliche Besamung unter Narkose des Pandaweibchens Meng Meng in der Nacht zum 26.03.2024.(Quelle:Zoo Berlin)
| Bild: Zoo Berlin

Pandas gehören China

Bereits vor fünf Jahren war es durch eine künstliche Befruchtung gelungen, Nachwuchs zu bekommen. Die beiden Bären Pit und Paule kamen 2019 in Berlin auf die Welt, ihre Eltern - Meng Meng und Jiao Qing - gehören aber weiterhin der Volksrepublik China, sie wurden dem Berliner Zoo nur geliehen. In den Leihbedingungen war vereinbart worden, dass mögliche Babys ebenfalls China gehören und dorthin gebracht werden können. Pit und Paule sind deshalb inzwischen in China.

Tierparkdirektor Knieriem zufolge müssen sich die Bären müssen nun genügend Energiereserven anlegen, damit die Trächtigkeit erfolgreich verlaufen kann. "Nur wer ein gutes Fettpolster hat, hat genügend Milch, um den Nachwuchs zu ernähren."

Pandas gelten in freier Wildbahn weiter als "gefährdet"

Der Große Panda, wie die schwarz-weißen Bären heißen, gilt laut dem World Wildlife Fund (WWF) [wwf.de] als vom Aussterben "gefährdet" gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. In freier Wildbahn in China beispielsweise leben die Tiere oft in zu kleinen Gruppen isoliert voneinander.

Das erschwert es den Bären, sich einander während der nur wenige Tage andauernden Paarungszeit zu finden. Ebenso verringert sich aufgrund von Inzest die genetische Vielfalt der Pandas untereinander und erhöhrt die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.03.2024, 19:30 Uhr

8 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 8.

    Also mich WÜRDEN interessieren, leider wurde hier MAL WIEDER (@RBB) nicht zu Ende RECHERCHIERT, was der "Spaß" den Berliner/innen gekostet hat. Auch ich sehe das kritisch. Die Chinesen "verkaufen" die Bären an uns und nur die Bären ohne fressen und die Berliner bezahlen für den spaß richtig teuer Geld... Das evtl. Junge gehört dann nicht Berlin, sondern automatisch den Chinesen. Finde den Fehler und hinterfrage die Preise an der Kasse. Für mich ist das null artenschutz.

  2. 7.

    Das es den „Kommunisten“ in China nicht um die Erhaltung des Großen Panda geht kann man an den unverschämten Preisen ablesen, die sie von den „Kapitalisten“ abzocken. Es ist unsere Entscheidung, ob wir uns von Xi Jinping über den Tisch ziehen lassen wollen.

  3. 6.

    Ist ein Zoogehege in Eiropa der Lebensraum des Pandas? Müssen Tiere künstlich befruchtet werden? Soll für Tiere aus anderen Regionen an Herkunftsstaaten gezahlt werden? Das ist doch alles Quatsch. Der Schutz des natürlichen Lebensraums ist das Einzige,was sinnvoll ist. Der durch Menschen gemachte Verlust desselben rechtfertigt den ganzen anderen Quatsch keineswegs.

  4. 5.

    Die Panda sollen wieder artgerecht in der Wildnis leben und dort ausgesetzt werden. So habe ich das verstanden, oder? Aber warum Dt. deshalb die ganzen Kosten tragen soll verstehe ich nicht!

  5. 4.

    Aber er hat vollkommen recht. Es war vielleicht etwas hart geschrieben, aber es stimmt leider. Alles was mit den Pandas zusammenhängt ist hochpolitisch. Oder warum gehören alle Pandanachkommen automatisch immer China und warum werden nur bestimmte Zoos aus bestimmten Ländern bedient, die dafür auch noch sehr viel zahlen müssen? Die Länder müssen sich die Pandas, die sie geliehen bekommen, durch wirtschaftliche Beziehungen mit China als "Belohnung" hart erarbeiten, sonst bekommen sie keine oder sie werden ihnen wieder weggenommen. Politik ist hierbei leider nicht nur zweitrangig. Pandas sind so niedlich, werden aber auch zu politischen Zwecken benutzt. Das ist nicht schön, ist aber leider auch Realität.

  6. 2.

    Na schön - hier wird für die Diktatur in Peking gearbeitet - die armen Tiere auch. Und der Despot in Bejing freut sich.

  7. 1.

    Sonder Meldung vom rbb erhalten!!! Hoffentlich erfolgreich. Das ist ja ein riesiger Aufwand sowohl personell als auch finanziell. Leider gehen die schönen Tiere im Erwachsenenalter wieder zurück nach China. Aber angucken dürfen wir vorher noch.

Nächster Artikel