Berlin-Friedrichshain - Maroder Brunnen am Strausberger Platz soll ab Sommer saniert werden

Mi 10.04.24 | 20:31 Uhr
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Archivbild: Der von Fritz Kuehn entworfene Springbrunnen und die beiden Torhaeuser von Hermann Henselmann am Strausberger Platz in Berlin-Friedrichshain. (Quelle: dpa/Muhs)
Video: rbb24 Abendschau | 10.04.2024 | Julia Kubowicz | Bild: dpa/Muhs

Der Brunnen am Strausberger Platz in Berlin-Friedrichshain mit seinem Kunstwerk "Schwebender Ring" soll ab dem kommenden Sommer für voraussichtlich mehrere Jahre dauernde Sanierungsarbeiten abgebaut werden. Das sagte die Sprecherin des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg, Sara Lühmann, am Mittwoch dem rbb.

"Es gibt Betonkrebs an der Bausubstanz, es gibt Probleme in der Stromtechnik, es ist immer mal wieder Wasser eingedrungen in die Versorgungstunnel der BVG", sagte Lühmann. Das Denkmal werde deshalb abgebaut und eingelagert.

Bereits seit vergangenem Jahr ist die Fontäne des Brunnens ausgestellt, weil der sogenannte "Schwebende Ring" des Kunstschmiedes Fritz Kühn beufällig ist. In der Brunnenstube, dem Raum unter dem Brunnen, stellte ein Serviceteam der Berliner Wasserbetriebe bei einer Inspektion weitreichende Schäden durch Pfützen und Rost fest und wies das Bezirksamt darauf hin.

"In mehrere Richtungen nicht ganz dicht"

"Denen ist natürlich aufgefallen, dass hier sehr viel Wasser nachgespeist werden muss, mehr als normal. Natürlich verdunstet so ein Brunnenwasser und manchmal wird auch ein bisschen was vom Winde verweht, aber nicht in der Menge, wie es hier war", sagte Stephan Natz von den Berliner Wasserbetrieben dem rbb.

Gleichzeitig hätten Anwohner berichtet, dass es rund um den Brunnen immer wieder große Pfützen gegeben habe, ohne dass es stärker geregnet hätte. "Das heißt, die gesamte Brunnenanlage ist in mehrere Richtungen nicht ganz dicht und braucht auf jeden Fall eine Erneuerung", sagte Natz.

Die Kosten der Sanierung sind noch nicht bekannt, die Bezirkssprecherin sagte am Mittwoch, ohne mehr Geld vom Senat werde es nicht gehen. 2027 soll der Brunnen laut Bezirksamt wieder stehen, pünktlich zum 60. Jahrestag des Betriebsstarts.

Sendung: rbb24 Abendschau, 10.04.2024, 19:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Sie sagen es: Vor ca. 20 Jahren. Und was wurde seitdem gemacht? Eine gründliche Sanierung sollte länger halten und kleinere Schäden zeitnah behoben werden.

  2. 11.

    "Regelmäßige Kontrollen der Substanz und entsprechende Wartungen waren den Verantwortlichen des Bezirks wohl nicht wichtig genug. "

    Gab es die nicht?

    Vor 20 Jahren wurde der Brunnen schon mal saniert. Wohl aufgrund von ähnlichen Problemen / Schäden.

  3. 10.

    Die Architekten gingen damals davon aus, dass je älter der schwebende Ring wird, desto schöner er wird. Sie sollten recht behalten. Die Patina erledigt das auf dem Kupferuntergrund. Das Abbauen verschandelt deshalb noch mehr, weil dann das Ungepflegte besonders zum Vorschein kommt.

  4. 9.

    So ist das halt, wenn man jahrelang Objekte vergammeln lässt. Regelmäßige Kontrollen der Substanz und entsprechende Wartungen waren den Verantwortlichen des Bezirks wohl nicht wichtig genug. Nun wird's unter'm Strich wahrscheinlich doppelt so teuer. Ich hoffe nur, dass denen nicht irgendeine Ausrede einfällt, den Brunnen nicht wieder aufzubauen. Zutrauen würde ich's den Grünen im Bezirk. Der Strausberger Platz würde seine Charakteristik ohne den Brunnen verlieren.

  5. 8.

    Gibt es denn eine „Studie“ Blumenrabatten vs. „ökologisch wertvolle Trockenwiese“ (Nichtstun) vor/um den Brunnen?
    Muss ja nicht gleich zu wissenschaftlich sein. „Ich finde... „ reicht in Berlin besonders oft aus.

  6. 7.

    Was einem im Vergleich zu dem Bildern von damals auch immer wieder auffällt, sind die völlig schlampig und lieblos eingestellten Düsen. Egal..., Hauptsache irgendwas kommt raus. Irgendwann kommen dann noch mal ein paar unterbezahlte Landschaftsgärtner und mähen das Unkraut.

  7. 6.

    "Man kann die Geschichte der DDR im Straßenbild auch durch nichts tun langsam aber dafür sicher tilgen."

    Klingt in dem Zusammenhang aber irgendwie albern, wenn man sich den Hintergrund des obigen Bildes anguckt bzw. die direkte Umgebung sich in Erinnerung ruft.

  8. 5.

    Die aufgeführten Mängel sind nicht in der letzten Saison entstanden. Hier stellt sich die Frage warum hier nicht schon vor Jahren reagiert würde. Man kann die Geschichte der DDR im Straßenbild auch durch nichts tun langsam aber dafür sicher tilgen.

  9. 4.

    Wie nur kann man ein solches Denkmal / historisches Bauwerk nur so versammeln lassen? Die gezeigten Bilder in der Abendschau, einfach nur ekelhaft. Sorry, an dieser Stelle muss die Formulierung einmal sein.

  10. 3.

    Radwege, die Flächen versiegeln, sind halt wichtiger, als Springbrunnen, die nachweislich die Umgebung abkühlen.

  11. 2.

    2027 soll der Brunnen laut Bezirksamt wieder stehen, pünktlich! Wer's glaubt wird selig. Hoffentlich vergessen sie nicht wo er eingelagert wird. Wir sind ja schließlich in Berlin.

  12. 1.

    Wer 1,6 Mio Euro für die Bewachung der Toiletten im Görli ausgeben will, sollte auch genug Geld für die Sanierung dieses Denkmals haben.

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