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Selbstjustiz bei der Polizei? Kommissar Justus Döhring hat ein Menschenleben auf dem Gewissen - Doch war es wirklich Notwehr oder womöglich ein persönlicher Rachefeldzug? Seine Kolleg*innen von der Soko Hamburg sind erschüttert.
Kommissar Döring sitzt in Untersuchungshaft. Er war einen Deal mit Camil Barbu, einem verurteilten Bandenkriminellen, eingegangen: Wenn er den Mörder zweier junger Männer aus Barbus Clan an dessen Leute ausliefert, sorgt dieser dafür, dass eine Geiselnahme mit Bombendrohung in einer Hamburger Schule beendet wird. Hat Döring mit diesem Gesetzesbruch seine Karriere als Polizist aufs Spiel gesetzt, um Menschenleben zu retten, wie er es behauptet? Oder ging es ihm nicht vielmehr um eine persönliche Rache an diesem Koppka, dessen Falschaussage in einem früheren Fall dazu geführt hatte, dass Döring einen Unschuldigen auf dem Gewissen hat.
Der junge Mann hatte sich in der Zelle erhängt. Nach einer albtraumhaften Irrfahrt durchs nächtliche Hamburg hatte Döring Koppka schließlich an einem entlegenen Ort aufspüren können. Und er hat ihn erschossen. In Notwehr, wie er aussagt. Aber es gibt keine Zeugen. In Gesprächen mit seiner Anwältin, seinem ehemaligen Kollegen Jac Garthmann und mithilfe eigener Aufzeichnungen versucht Döring, das Geschehene zu verarbeiten und sich über seine eigenen Motive Rechenschaft abzulegen. Dabei wird klar, dass es Dinge gibt, die man nicht ungeschehen machen kann und dass es eine Rückkehr zum Zustand der Unschuld für ihn nicht geben wird.
Von Sabine Stein
Mit Matthias Bundschuh, Martin Reinke u.a.
Regie: Andrea Getto
Produktion: NDR 2022
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