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12. August 1870 Aschersleben bis 30. März 1961 Berlin
Am Mikrofon: Susanne Utsch
Schon auf dem Internationalen Berliner Frauenkongress im Jahr 1896 war die Damenmode mit den enggeschnürten Korsetts und der schweren Unterwäsche ein großes Thema, denn diese Kleidung schränkte die Trägerin körperlich ein und schnürte ihr die Luft ab. Daraus entstand die Idee der weit geschnittenen Reformkleider, die modebewusste Frauen allerdings als „Säcke“ ablehnten.
An diesem Punkt betrat Anna Muthesius die Bühne. Die ausgebildete Konzertsängerin war in Sachen Mode eine Autodidaktin, aber sie hatte die richtigen Ideen zur richtigen Zeit. Mit schönen Stoffen und künstlerischem Anspruch reformierte sie die Mode. So entstand ein bequemer Modestil, der den Frauen Freiheit bescherte.
Unsere Studiogäste:
Prof. Dr. Antonella Giannone, Professorin für Modetheorie, Modegeschichte und Bekleidungssoziologie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Dr. Ina Ewers-Schultz, Kuratorin bei den Kunstmuseen Krefeld
Buch:
Ina Ewers-Schultz, Magdalena Holzhey (Hrsg.):
"Auf Freiheit zugeschnitten - Das Künstlerkleid um 1900 in Mode, Kunst und Gesellschaft"
Hirmer Verlag, 2018, 288 Seiten, 45 Euro
