-
Britta Bürger im Gespräch mit der Theatermacherin Anta Helena Recke
Schwarz wird bei der Theatermacherin Anta Helena Recke Groß geschrieben. Schwarz ist nicht nur die Hautfarbe der deutsch-senegalesischen Künstlerin, Schwarz ist für sie vor allem eine gesellschaftliche Konstruktion. Und die versucht sie aus den Angeln zu heben. Mit radikalem Theater mischt sie sich in die aktuellen Debatten um Identitätspolitik ein.
Bevor die Anfang 30-jährige Regisseurin am Berliner Maxim Gorki Theater Olivia Wenzels Erfolgsroman "1000 Serpentinen Angst" inszeniert hat, war sie mit zwei Produktionen der Münchener Kammerspiele beim Berliner Theatertreffen eingeladen. In "Mittelreich" hatte Recke eine bestehende Inszenierung des ur-bayerischen Stoffes von einem ausschließlich schwarzen Ensemble nachspielen lassen. Eine sogenannte "Schwarzkopie", die sehr kontrovers diskutiert wurde. Auch in ihrer installativen Performance "Die Kränkungen der Menschheit" kritisierte sie das vorherrschende Denken aus weißer Perspektive.
Am liebsten würde Anta Helena Recke mal die "Schwarzkopie" eines Tatorts realisieren. Ob damit dann alles gesagt wäre?