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Matthias Bertsch im Gespräch mit dem katholischen Priester Andreas Knapp
"Ich hab mich oft gefragt, was machst du hier eigentlich? Vorher hast du große Vorträge gehalten und jetzt putzt du hier. Es hat mir sehr geholfen, zu merken: Ich mache eine Entziehungskur."
So beschreibt Andreas Knapp die Entscheidung, die sein Leben grundlegend verändert hat. Die ersten knapp 40 Jahre war der Leiter des Freiburger Priesterseminars ein akademischer Shootingstar in der katholischen Kirche, doch seit 25 Jahren philosophiert er nicht mehr über die Solidarität Jesu mit den Armen, sondern lebt sie – an der Seite von Putzkräften, Straßenhändlern und Fließbandarbeitern.
Andreas Knapps Vorbild ist der französische Priester und Eremit Charles de Foucauld, der heute noch Männer und Frauen inspiriert, in der Nachfolge Jesu zu leben. "Wer alles gibt, hat die Hände frei. Mit Charles de Foucauld einfach leben lernen", heißt das Buch, in dem Andreas Knapp sein Leben an der Seite der Armen beschreibt.