23. Internationales Literaturfestival Berlin -
Navid Kermani und Eva Mattes im Gespräch mit Anne-Dore Krohn
Ein Mitschnitt der Buchpremiere beim Internationalen Literaturfestival
Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn
Navid Kermanis neuer Roman "Das Alphabet bis S" ist vieles gleichzeitig: Eine Mutter-Sohn-Geschichte, ein Nachdenken über das Künstlerdasein und über große existenzielle Fragen. Vor allem aber ist es eine nachdrückliche Liebeserklärung an die Kraft der Literatur.
Die Ich-Erzählerin, eine bekannte Kölner Intellektuelle, trifft eine Entscheidung, als ihre Mutter stirbt: "Zum Ende des Trauermonats will ich die Autoren durchgehen, die ungelesen im Regal modern wie Uwe Johnson und Hany Henny Jahnn." U.a. nimmt sie sich Emily Dickinson, Nelly Sachs, Peter Nadas, Attila Bartis, Joachim Ringelnatz, Shichiro Fukazama und Helene Hegemann vor, ihre Lektüren schieben sich dabei wie Folien über den Alltag.
Ihre Lese- und Lebenserlebnisse fängt Kermani in einem Tagebuch mit 365 Einträgen ein und gibt damit Einblick in eine europäische Biographie mit all ihren politischen und privaten Prozessen.
Am 6. September fand die Buchpremiere im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals in der Staatsbibliothek Berlin statt, zusammen mit Eva Mattes, die das Hörbuch gelesen hat.
Navid Kermani
Der habilitierte Orientalist Navid Kermani, geboren 1967, lebt als Schriftsteller in Köln. Für sein akademisches und literarisches Werk ist er mehrfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Stipendium der Villa Massimo in Rom. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Deutschen Islamkonferenz.
Eva Mattes
geboren 1954 in Tegernsee, hat sich seit vielen Jahren einen Namen gemacht als Schauspielerin, Chansonsängerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin. Sie stand auf vielen Bühnen und hat in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mitgespielt. Sie lebt in Berlin.