
Nachruf -
Der Pianist und Dirigent Lars Vogt ist im Alter von 51 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben, die er im vergangenen Jahr öffentlich gemacht hatte. Vogt leitete seit 2020 das Orchestre de Chambre in Paris. Bekannt wurde er mit Interpretationen von Brahms, Schumann und Tschaikowski. Roland Kunz erinnert an einen sensiblen und vielseitigen Künstler.
“Was wir mit ihm verlieren, ist nicht nur der großartige Pianist, sondern auch diese Zugewandtheit, die man in seinem Spiel hörte. Er war daneben auch Festivalleiter, hat großartige Kammermusik-Aufführungen und -Aufnahmen gemacht und sich eingesetzt für die Weitervermittlung von Klassik. Ein vollkommener Musiker, das ist ein erheblicher Verlust", sagt rbbKultur-Musikredakteur Andreas Göbel.
Lars Vogts internationale Karriere begann 1990 mit dem zweiten Platz beim renommierten Klavierwettbewerb in Leeds. Sein musikalischer Schwerpunkt lag auf dem klassisch-romantischen Klavier- und Kammermusikrepertoire, insbesondere auf den Werken von Johannes Brahms.
In Heimbach in der Eifel gründete Lars Vogt 1998 sein eigenes Kammermusikfest namens "Spannungen". 2005 rief er das Projekt "Rhapsody in School" ins Leben, bei dem Musikerinnen und Musiker mit ihren Instrumenten Schulkinder im Unterricht besuchen. Inzwischen tragen diese Idee mehr als 100 Musiker:innen in Deutschland in die Schulen.
Vogt hatte seit 2013 eine Professur für Klavier in Hannover. In den vergangenen Jahren war er in besonderem Maße auch als Dirigent tätig. Roland Kunz mit einem Nachruf.