Joana Mallwitz © Nikolaj Lund
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Jahresausblick 2023 - Musikszene 2023: Neue und große Namen

Im vergangenen Jahr konnten die Konzertorchester erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder uneingeschränkt reisen. Zugleich hatten viele Konzerthäuser mit Publikumsrückgang zu kämpfen. Was bringt das Jahr 2023 für die Musikszene? Auf welche musikalischen Ereignisse können wir uns jetzt schon freuen? Unser Musikkritiker Andreas Göbel wagt einen Ausblick.

Daniel Barenboim und Martha Argerich © imago-images.de
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Das neue Konzertjahr 2023 beginnt vielversprechend – mit namhaften Persönlichkeiten und hoffentlich auch mit mehr vollen Sälen, in der Hoffnung, das Thema Pandemie in die Geschichte verweisen zu können.

Ein erster Höhepunkt könnte das Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Daniel Barenboim und mit Martha Argerich am Klavier sein – in der Hoffnung, dass Barenboim gesundheitlich wieder stabiler ist und Martha Argerich ihr Lampenfieber im Zaum hält. Dann ist eine Sternstunde möglich.

James Gaffigan © Vera Hartmann
Bild: Vera Hartmann

Die Neuen

Zwei neue Namen werden mit Beginn der kommenden Spielzeit in Berlin für frischen Wind sorgen: Joana Mallwitz löst den glücklosen Christoph Eschenbach am Pult des Konzerthausorchesters ab, und die Komische Oper bekommt mit James Gaffigan einen neuen Generalmusikdirektor. Von beiden kann man viel erwarten.

"Mitsuko Uchida"; © Decca/ Justin Pumfrey
Bild: Decca/ Justin Pumfrey

Tastenfreuden

(Mindestens) die erste Jahreshälfte bringt ein Fest großer Klaviernamen ohne Ende: Igor Levit, Khatia Buniatishvili, Ivo Pogorelich, Daniil Trifonov … Auch Grigory Sokolov, seit einigen Jahren garantiert für eine restlos ausverkaufte Philharmonie und in Berlin längst mit Kultstatus versehen, ist dabei. Und natürlich hat er auch diesmal noch nicht gemeldet, was er spielen wird …

Wenn man aber einen Klavierabend herausheben muss, dann ist es die Legende Mitsuko Uchida, und das mit den letzten drei Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. Wer das verpasst, ist vermutlich selbst schuld.

Václav Luks; Foto: WDR / Thomas Kost
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Alte Musik in Brandenburg

Bei der Kammerakademie Potsdam ist in dieser Spielzeit der Alte Musik-Spezialist und Gründer seines Ensembles Collegium 1704 Václav Luks Artist in Residence. Das ist eine hervorragende Wahl. Wie lebendig und ganz zeitgemäß er an die Alte Musik herangeht, gepaart mit unglaublicher Entdeckerfreude (Zelenka!), ist seit Jahren beglückend. Und wenn er mit der Kammerakademie im Februar die Brandenburgischen Konzerte von Bach einstudiert, verspricht das einiges.

Kaufmann und Vogt in der Waldbühne

Muss man das zweimal pandemiebedingt verschobene Waldbühnen-Konzert mit Jonas Kaufmann unbedingt nachholen? Zudem mit einem ziemlichen Sammelsurium aus Opern- und Operettenhits und Tonfilmschlagern? Seine zahlreichen Fans wird es sicher freuen. Andererseits: wenn schon Tenor in der Waldbühne, dann doch eher das traditionell Saisonabschlusskonzert der Berliner Philharmoniker, diesmal unter Andris Nelsons – und mit Klaus Florian Vogt. Sicher auch unterhaltsam, aber garantiert um Längen besser.

Andreas Göbel, rbbKultur

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"Szene in Wagners Rheingold, Inszenierung von Dmitri Tcherniakov an der Berliner Staatsoper"; © Monika Rittershaus
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Jahresrückblick Oper - Das Opernjahr 2022

Aus der Covid-Agonie der vorangegangenen Spielzeiten hatte sich die Oper in diesem Jahr zumindest äußerlich wieder erholt. Die Vorstellungen und Premieren fanden wieder live und im Theater statt. Kai Luehrs-Kaiser über die Tief- und Höhepunkte des Opernjahres 2022.

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Daniel Barenboim beim Schlussapplaus bei der Premiere der Oper "Don Giovanni" in der Staatsoper Unter den Linden. Berlin, April 2022; © dpa/Thomas Bartilla/Geisler-Fotopress
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Rücktritt zu Ende Januar - Daniel Barenboim hört als Generalmusikdirektor an der Staatsoper auf

Daniel Barenboim tritt Ende Januar als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin zurück. Das kündigte der 80-Jährige in einer persönlichen Erklärung an. Er begründet diesen Schritt mit seinem Gesundheitszustand, der sich im letzten Jahr "deutlich verschlechtert" habe. Wie geht es jetzt weiter - eine Frage an ARD-Kulturkorrspondentin Maria Ossowski.

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