Die Debatte mit Natascha Freundel, Iris Laufenberg und Patrick Wildermann -
Patrick Wildermann: "Wir haben es immer noch mit hochelitären Betrieben zu tun."
"Es ist höchste Zeit, der Welt – gerade und erst recht in Zeiten einer Pandemie – den Spiegel vorzuhalten“, schreibt die künftige Intendantin des Deutschen Theaters Berlin, Iris Laufenberg, in ihrem Essay "Paradigmenwechsel". Doch wie kann das Theater der Welt den Spiegel vorhalten, wenn es mit strukturellen Fragen von Machtmissbrauch und mangelnder Teilhabe beschäftigt ist?
Stadttheater, gerade das Deutsche Theater, seien elitäre Einrichtungen, sagt der Theaterkritiker Patrick Wildermann. Sie müssten viel mehr tun, um alle Teile der Gesellschaft anzusprechen. Daran arbeite sie schon lange, erklärt die Grazer Intendantin Iris Laufenberg. Wir sollten mehr über die Kunst und weniger über die Strukturen hinter den Kulissen reden, findet sie.

Iris Laufenberg
geb. 1966 in Köln, studierte „Drama, Theater und Medien“ in Gießen. Nach Stationen in Bonn und Bremen sowie als Leiterin des Festivals Theatertreffen der Berliner Festspiele und als Schauspieldirektorin in Bern ist sie seit 2015 Geschäftsführende Intendantin am Schauspielhaus Graz. In Graz legt sie den Fokus auf Neue Dramatik und verfolgt die Ausweitung des Stadttheaterbegriffs über inhaltliche und geografische Grenzen. Sie ist Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin der European Theatre Convention (ETC) und übernimmt ab 2023 als erste Frau die Intendanz des Deutschen Theaters Berlin
Patrick Wildermann
geb. 1974 in Münster, arbeitet als freier Kulturjournalist in Berlin. Er schreibt unter anderem für den Tagesspiegel, Theater der Zeit und das Interviewmagazin Galore.
Kommentar
Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.