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Kristin Eichhorn: "Das ist ein systemisches Problem"
Die Debatte mit Natascha Freundel, Peter-André Alt und Kristin Eichhorn
Wer an der Uni Karriere machen möchte, muss oft viele Jahre in kurz befristeten Verträgen verbringen, um dann doch – etwa mit Mitte 40 – anderswo ganz neu anzufangen, denn Professuren sind rar. Das ist die Realität am Wissenschaftsstandort Deutschland, gegen die jetzt viele Akademiker:innen rebellieren.
Die Twitter-Kampagne #IchbinHanna für bessere Arbeitsverträge an der Uni versammelt inzwischen über 90.000 Tweets von rund 9000 Personen. Die Literaturwissenschaftlerin Kristin Eichhorn hat die Kampagne mit initiiert. Mit Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, debattiert sie über Druck, Unsicherheit und Angst im akademischen Leben, über die Freiheit der Forschung und Wege aus der Hochschulmisere.

Prof. Peter-André Alt
geboren 1960 in Berlin-West, ist seit 2018 Präsident der Hochschulrektorenkonferenz. Von 2010 bis 2018 war er Präsident der Freien Universität Berlin. Alt studierte Germanistik, Politische Wissenschaft, Geschichte und Philosophie. Als Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft arbeitete er zunächst an der Ruhr-Universität Bochum, danach an der Universität Würzburg und seit 2005 an der Freien Universität Berlin. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Cambridge, Prag, Princeton und Wien. Alt veröffentlichte diverse Monografien zur Literatur- und Kulturgeschichte des 17.-20. Jahrhunderts und wurde u.a. dem Marbacher Schiller-Preis ausgezeichnet. Von 2012 bis 2020 war er Präsident der Deutschen Schillergesellschaft. Seit Februar 2021 ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Brandenburger Tor in Berlin. Sein aktuelles Buch heißt: "Exzellent!? Zur Lage der deutschen Universität" (C.H. Beck, 2021).
Dr. Kristin Eichhorn
geboren 1987 in Ilmenau, ist Literaturwissenschaftlerin an der Universität Stuttgart, wo sie derzeit eine Professur in der Abteilung "Neuere deutsche Literatur I" vertritt. Zusammen mit Amrei Bahr und Sebastian Kubon ist sie Mitinitiatorin der Twitter-Kampagne #IchBinHanna und engagiert sich im Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss) für eine Reform der wissenschaftlichen Personalstruktur in Deutschland. Jüngst erschienen ist das mit Amrei Bahr und Sebastian Kubon herausgegebene Buch "#95vsWissZeitVG. Prekäre Arbeit in der deutschen Wissenschaft" (Büchner, 2021).
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