Die Debatte mit Natascha Freundel, Volker Heise und Herfried Münkler -
"Ein Bündnis der Eliten mit dem Mob ist zur Zeit nicht in Sicht." Herfried Münkler
1933 ist ein Jahr des radikalen Umbruchs in Deutschland. Nach den Wahlsiegen der Nationalsozialisten im Juli und November 1932 und der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 wird aus einer fragilen Demokratie ein Totalitarismus, der alle Lebensbereiche durchdringt und bald darauf die ganze Welt in einen Krieg stürzen wird. Volker Heise hält die nationalsozialistische Machtübernahme in einem zweiteiligen Dokumentarfilm fest, der Filmaufnahmen, Fotos und Tagebücher des Jahres 1933 in kalendarischer Reihenfolge zusammenführt. "Berlin 1933 – Tagebuch einer Großstadt" zitiert verschiedene Zeitzeugen: Täter, Beobachter, Opfer, Flüchtlinge. Welche neuen Einblicke in die intensiv erforschte Vergangenheit bietet eine so fragmentarische Dokumentation? Was haben die Bilder und Stimmen von damals mit Europa heute zu tun?

Volker Heise, geboren 1961 in Hoya, ist Fernsehregisseur, -dramaturg und -produzent. Er hat Politikwissenschaften studiert und war Rundfunkreporter und Redakteur, u.a. beim SFB (heute rbb). Für die Berliner Produktionsfirma "zero film" war Heise seit Mitte der 1990er Jahre als Texter und Dramaturg tätig (u.a. bei "Black Box BRD" von Andres Veiel). 2001 führte er Regie bei „Schwarzwaldhaus 1902“. Seit 2008 ist Heise Partner der Filmfirma "zero one film". Von 2008 bis 2009 erarbeitete der das Fernsehprojekt "24h Berlin – Ein Tag im Leben", nach dessen Vorbild 1014 "24h Jerusalem" entstand. Für seine Filme wurde Volker Heise mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehprei
Herfried Münkler, geboren 1951 in Friedberg, ist emeritierter Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Berliner Humboldt-Universität. Er ist weit über die akademische Welt bekannt als Autor maßgeblicher Bestseller über alte und neue Kriege, Imperien, "Die Deutschen und ihre Mythen" (2009) sowie – mit seiner Frau, der Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler – über die deutsche Gegenwart und Zukunft. Zusammen verfassten Herfried und Marina Münkler "Die neuen Deutschen" (2016) und "Abschied vom Abstieg. Eine Agenda für Deutschland" (2019). 2021 erschien sein Buch "Marx, Wagner, Nietzsche. Welt im Umbruch" und im Herbst 2022 "Die Zukunft der Demokratie".
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