Die Debatte mit Natascha Freundel, Dirk Jordan und Robert Vehrkamp -
"Das Berliner Wahldebakel ist ein himmelschreiendes Beispiel für die grottenschlecht organisierten Verwaltungsstrukturen." Robert Vehrkamp
"Die Durchführung der Wahl in Berlin am 26. September 2021 war durch eine ungewöhnliche Häufung von Unzulänglichkeiten und Beeinträchtigungen in bisher kaum vorstellbarem Ausmaß gekennzeichnet", heißt es im Abschlussbericht der Expertenkommission Wahlen in Berlin. Das Berliner Wahldebakel von 2021 ist ein besonders gravierendes Beispiel für strukturelle Probleme in der Berliner Verwaltung. In der letzten Sitzung vor der Wiederholungswahl am 12. Februar 2023 hat der Berliner Senat nun Eckpunkte für eine Verwaltungsreform beschlossen, die viele Akteure der Stadtgesellschaft seit langem fordern. Wird Berlin bald besser verwaltet?

Dirk Jordan, Jahrgang 1944, ist Diplom-Soziologe und Lehrer, war Stadtrat für Volksbildung in Berlin-Kreuzberg und interner Berater für Verwaltungsmodernisierung in verschiedenen Senatsverwaltungen (Steuerungsdienst und IT Service). Seit der Pensionierung engagiert er sich auch mit regionalgeschichtlichen und kommunalpolitischen Themen, u.a. im Zusammenhang mit Stolperstein-Recherchen, vor allem im Ortsteil Schlachtensee. (www.meinschlachtensee.de) Seit 2018 ist er bei der Stiftung Zukunft Berlin in der AG Stadtmanagement aktiv mit Fragen der aktuellen Verwaltungsreform beschäftigt.
Robert Vehrkamp, Jahrgang 1964, ist Senior Advisor im Programm "Demokratie und Zusammenhalt" der Bertelsmann Stiftung, und war Gastwissenschaftler der Abteilung "Demokratie und Demokratisierung" am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Derzeit ist er Gastprofessor am Institut für Politikwissenschaft an der Leuphana Universität in Lüneburg. Davor forschte und lehrte er u.a. an der Universität Witten/Herdecke und an der Zeppelin University in Friedrichshafen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Wahlforschung, besonders die soziale Selektivität der Wahlbeteiligung. Er ist Mitautor mehrerer Stiftungsstudien, u.a. "Populismusbarometer" (2018 und 2020), "Besser als ihr Ruf" (2019), "Europa hat die Wahl" (2019). Von Dezember 2021 bis Juli 2022 war er als Experte in der Kommission Wahlen in Berlin tätig. Seit April 2022 ist er Sachverständiger der Kommission zur Reform des Bundeswahlrechts und zur Modernisierung der Parlamentsarbeit.
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