Die Debatte mit Natascha Freundel, Helene Bubrowski und Michel Friedman -
"Über das Wichtige wird zu wenig gesprochen, über das Unwichtige zu viel." (Helene Bubrowski)
Der Wohlfahrtsstaat erodiert, die Ungleichheit wächst, die sozialen Systeme – Bildung, Gesundheit, Pflege – kranken an Personalmangel und Unterfinanzierung: "Schlaraffenland abgebrannt" diagnostiziert Michel Friedman in seinem aktuellen Buch, das Alarm schlägt und zu einem neuen Denken und Handeln ermutigen möchte. Zu einer Überwindung der Angst vor Klimakatastrophe und Krieg durch eine neue Streitkultur und "skeptischen Optimismus". – Eine neue Fehlerkultur in der Politik könnte ein Anfang sein. In Ihrem Buch "Die Fehlbaren. Politiker zwischen Hochmut, Lüge und Unerbittlichkeit" nimmt Helene Bubrowski den Berliner Politikbetrieb unter die Lupe, kritisiert aber auch die eigene Zunft, die Medien. Sie hat viele politische Akteure getroffen, die lieber die Fassade wahren, und einige wenige, die sich mehr Mut zu ehrlichen Debatten wünschen.

Helene Bubrowski, geboren 1981 in Hamburg, ist seit 2018 Parlamentskorrespondentin der F.A.Z. in Berlin, zuständig für die Grünen und die Innen- und Rechtspolitik. Sie studierte Rechtswissenschaften in Köln und Paris, promovierte im Völkerrecht und forschte an der McGill University in Montreal. Sie absolvierte das Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin und war in einer Wirtschaftskanzlei, im Bundesjustizministerium und in der EU-Kommission in Brüssel tätig. Nach dem zweiten Staatsexamen kam sie 2013 in die politische Nachrichtenredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit Andreas Scheuer ihr 2020 in einer Talkshow erklärt hat, warum er nichts falsch gemacht hat, liegt ihr Fokus auf dem Umgang von Politikern mit ihren Fehlern und Fehleinschätzungen. Ihr Buch "Die Fehlbaren. Politiker zwischen Hochmut, Lüge und Unerbittlichkeit" ist im Frühjahr 2023 bei dtv erschienen.
Michel Friedman, geboren 1956 in Paris, ist Rechtsanwalt, Philosoph, Publizist und Moderator. Von 2000 bis 2003 war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland und Herausgeber der Wochenzeitung "Jüdische Allgemeine" sowie von 2001 bis 2003 Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses. Er engagiert sich gegen Rechtradikalismus und für die Integration Geflüchteter. Seit 2016 ist er Honorarprofessor für Immobilien- und Medienrecht und leitete bis 2022 das von ihm mitbegründete Center for Applied European Studies an der Frankfurt University. Er moderiert u. a. die Sendung "Auf ein Wort" bei der Deutschen Welle sowie die Veranstaltungsreihen "Friedman im Gespräch" im Berliner Ensemble, das SWR-Demokratieforum auf dem Hambacher Schloss sowie "Denken ohne Geländer" im Jüdischen Museum Frankfurt am Main. 2022 erschien im Berlin Verlag sein Bestseller "Fremd". Darauf folgt nun sein Buch "Schlaraffenland abgebrannt. Von der Angst vor einer neuen Zeit" (Berlin Verlag 2023).
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