Wie Krisen gesellschaftliche Gerechtigkeit herausfordern -
Impulse aus der Pandemie für Frauen und Familienpolitik
Am Mikrofon: Michaela Gericke
Hausfrau des Jahres? Die 31 Jahre alte Franzi ist Mutter eines 7 Monate alten Babys. Sie sucht Rat bei Johanna im Coaching-Podcast "Die Alltagsfeministinnen". Denn ihr Selbstbild als gleichberechtigte Ehefrau ist hinüber, seit sie Mutter ist. Ihr Leben kreist ums Kind und den Haushalt. Ist das ihr ganz privates Problem? Oder ein strukturelles?
Klar ist, sie ist damit nicht allein. Ist sie re-traditionalisiert, wie Jutta Allmendinger das Phänomen benannte? Oder ist das Thema "Ich bin verantwortlich für Kinder und Küche" eine Art Implantat, das wie Quecksilber nicht so schnell wieder loszukriegen ist? Hat die scheinbar längst vergangene Corona-Pandemie wie ein Brennglas all die Probleme noch einmal verdeutlicht, die ohnehin an Frauen hängen oder gab es neue Herausforderungen, aber auch neue Impulse für eine zukünftige Frauen- und Familienpolitik?
Die Journalistin Sabine Rennefanz hat über solche Fragen 2022 ein Buch geschrieben, das noch immer aktuell ist. Frauen und Kinder zuletzt. Erst kürzlich übernahm die Friedrich Ebert Stiftung den Titel ihres Buches für eine Veranstaltung, an der auch die Autorin teilgenommen hat. Eine Reflexion über das, was in der Pandemie falsch gelaufen ist. Vor allem für Frauen und Kinder. Doch es gibt auch Zuversicht. Zurück ins alte Leben? Lieber nicht.
In unserer Sendung beziehen wir uns mit Sabine Rennefanz als Studiogast auf die Podcast-Folge "Hausfrau des Jahres" und hören neben der Autorin auch andere kritische Frauenstimmen, die in der Friedrich Ebert Stiftung in Berlin dabei waren.