Ehegattensplitting – Die Figuren eines Hochzeitspaars und Münzen liegen auf Formularen für die Steuererklärung. © picture alliance/ dpa Themendienst/ Andrea Warnecke
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- Ehegattensplitting - noch zeitgemäß?

Eine Sendung mit Michaela Gericke

Es steht seit Jahrzehnten immer wieder auf der Abschussrampe: Das Ehegattensplitting, gesetzlich verankert Ende der 1950er Jahre, zum Schutz der Ehe und Familie. Zuvor hatten sich Ehepaare beschwert, dass sie als Eheleute mehr Steuern zahlen müssen, als seien sie Singles geblieben. Ungerecht, fanden sie.

Das sollte mit dem Ehegattensplitting anders werden. Doch schon bald kritisierten fortschrittliche Frauen, dass dieses Gesetz Frauen in die Abhängigkeit von Männern treibt. Denn in der Regel blieben Frauen zu Hause, um sich um Kind und Haushalt zu kümmern, oder sie verdienten so wenig, dass es sich nach Steuerabzug kaum überhaupt lohnte, arbeiten zu gehen.

Fast alle Parteien hatten seitdem vor, es zu reformieren oder gar abzuschaffen.
Doch es bleibt ein Steuerfossil, das aktuell wieder vom SPD-Chef Lars Klingbeil auf die Tagesordnung gerufen wird - zur Abschaffung bereit - kurz vor der Sommerpause?.
Durch das Ehegattensplitting gehen dem Staat zwischen 15 und über 20 Milliarden Euro pro Jahr verloren, die gut für Kinder angelegt wären.

Wir wollen heute darüber sprechen, wie diese gemeinsame Steuerveranlagung überhaupt funktioniert, wer sie eingeführt hat und warum sie inzwischen völlig unzeitgemäß wirkt.
Wie gerecht ist das Ehegattensplitting? Was bedeutet es für Alleinerziehende? Was könnten Alternativen sein? Reformieren oder abschaffen?

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