Undatierte Aufnahme der deutschen Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz vor einem Selbstbildnis; © dpa/KPA
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Ein Ort, an dem sich die Persönlichkeit der Künstlerin erfahren lässt - Käthe Kollwitz - letzte Tage in Moritzburg

Die vierzig Jahre, in denen die große Künstlerin in ihrem Atelier in Berlin gearbeitet hat und die in dem bekannten Denkmal von Gustav Seitz am Kollwitzplatz Würdigung fanden, haben Käthe Kollwitz wie eine Urberlinerin erscheinen lassen. Dass sie in Königsberg geboren wurde und schließlich 1945 im sächsischen Moritzburg starb, ist weitgehend unbekannt.

Der barocke Rüdenhof des Käthe Kollwitz Haus am Schlossteich; © dpa/Sebastian Kahnert
Rüdenhof | Bild: dpa/Sebastian Kahnert

Durch Vermittlung des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen bezog sie 1944 zwei kleine Zimmer im Rüdenhof in der Meißner Straße 7, mit Blick auf das Moritzburger Schloss. Die Wohnung gilt als der einzige Ort, an dem sich die Persönlichkeit der Künstlerin noch heute authentisch erfahren lässt.

Käthe Kollwitz war eine hellwache, engagierte Zeugin ihrer Zeit. Sie hat mit ihrer Kunst Leid, Not, Hunger und Krieg ein Gesicht gegeben. Die Aussagen ihrer Bilder sind bis heute aktuell: "Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfebedürftig sind". Doch in ihrem Werk ist eine große Polarität zu entdecken, es gibt darin auch überraschende Leichtigkeit und heitere Seiten. Diese Vielfalt findet sich auch in ihrer Biografie.

Ihre Enkel Jutta Bohnke-Kollwitz und Arne-Andreas Kollwitz erinnern sich an die gemeinsame Zeit. Bis zum Schluss ihres Lebens richteten sich die Hoffnungen der Künstlerin auf einen "neuen Himmel und eine neue Erde" für alle Menschen.

Von Kathrin Aehnlich

Regie: Wolfgang Bauernfeind
Produktion: MDR 2015

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