Die Welt eines Eremiten -
"In der Welt wäre ich sicher Filmregisseur geworden", sagt Nikon. Aber der 55-jährige Grieche ist Mönch geworden. Einsiedler. Und Ikonenmaler.
Vor über 25 Jahren verließ Nikon sein bürgerliches Leben, trat in ein Kloster auf dem Berg Athos ein. Musste dort Pinsel und Kamera abgeben. Durfte viele Jahre nicht malen. Hatte das Mönchsein zu lernen. Mit der Zeit avancierte Nikon zu einem der bekanntesten zeitgenössischen Ikonenmaler. Er lebt am Rande der "Wüste", einem felsigen, schroff zum Meer abfallenden Gebiet am Fuße des Heiligen Berges.
Und doch lebt Nikon nicht völlig abgeschieden, sondern im kuriosesten Ort Europas: Nea Skiti, dem Dorf der Eremiten. Der Autor hat den Einsiedler mehrere Wochen begleitet, ein asketisches Leben auf Zeit geführt und sich mit den existentiellen Fragen des menschlichen Seins auseinandergesetzt.
Von Rainer Schildberger
Regie: Nikolai von Koslowski
NDR 2004