João Carlos Martins mit bionischen Handschuhen am Klavier, São Paulo, Brasilien 2020; © dpa/AP/Andre Penner
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Superstar der brasilianischen Musikszene - Maestro der Comebacks

Der brasilianische Pianist und Dirigent João-Carlos Martins

João Carlos Martins mit bionischen Handschuhen am Klavier, São Paulo, Brasilien 2020; © dpa/AP/Andre Penner
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Jeder in Brasilien kennt ihn unter dem Namen "Maestro". Als Wunderkind gefeiert, vom legendären Alfred Cortot gefördert, startet der 1940 geborene brasilianische Pianist João Carlos Martins in eine glänzende Zukunft. Sein Auftritt in der Carnegie Hall 1962 macht ihn schlagartig berühmt. Mit seinen Bachinterpretationen wird er bereits mit Glenn Gould verglichen.

Doch dann behindern Krankheit und Unfälle seine Karriere, denen er mit unglaublichem Überlebenswillen und Kreativität trotzt. Immer wieder startet er erfolgreiche Comebacks. 2002 streiken seine Hände dann endgültig. Er wird Dirigent und gründet in São Paulo sein eigenes Orchester.

2019, dank der Erfindung bionischer Handschuhe, ein überraschendes weiteres Comeback: Zum ersten Mal nach mehr als 20 Jahren spielt er wieder Klavier. 33 Millionen Menschen sehen weltweit das Instagram-Video. In Europa etwas vergessen, gehört er heute zu den Superstars der brasilianischen Musikszene. Er wird von Jung und Alt gefeiert und für sein soziales Engagement und seine Widerstandskraft bewundert.

Von Jean-Claude Kuner

Regie: der Autor
WDR/ DLF Kultur 2022

João Carlos Martins, Konzert in Sao Paulo, Brasilien 2014; © imago-images.de/Fotoarena
Bild: imago-images.de/Fotoarena

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