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Nach einem Szenario für einen nicht realisierten Film - Hoffmanniana

E.T.A. Hoffmann auf dem Sterbebett: Ein letztes Mal besuchen ihn die Gespenster seiner Erzählungen und entführen ihn in eine fantastische Gegenwelt. Zum 200. Todestag des Dichters – ein Hörspiel nach Andrej Tarkowski.

Ich weiß, du glaubst meine Geschichte ohnehin nicht, dennoch muss ich sie dir bis zum Schluss erzählen.

E.T.A. Hoffmann

Sie dürfen des Nachts nicht in den Spiegel sehen, dann erscheinen Ihnen schreckliche Gesichter im Traum.

Donna Anna

Wie sollen wir diese Welt erkennen, da wir doch mit Hilfe unserer Empfindungen so erbärmlich wenig begreifen können? Wie können wir etwas über sie aussagen, wenn wir nur wissen, dass sie klingt und riecht, nur wissen, dass sie über Farbe und Temperatur verfügt ...

E.T.A. Hoffmann

Der russische Filmregisseur Andrej Tarkowskij hat nur wenige Filme realisieren können, aber jeder Film war ein Ereignis. Er litt darunter, dass die sowjetische Kulturbürokratie seine Arbeit mehr behinderte als förderte. Eines seiner liegengebliebenen Projekte hat den deutschen Schriftsteller und Komponisten E. T. A. Hoffmann zur Hauptperson. Kai Grehn nahm das fertig vorliegende Drehbuch von "Hoffmanniana" zum Ausgangspunkt für ein Hörspiel, das die letzten Tage im Leben des im Alter von 46 Jahren verstorbenen Hoffmann umfasst. Und da es in den Werken von "Gespenster Hoffmann" nicht immer mit rechten Dingen zugeht, lag es nahe, dass Tarkowskij die gespenstischen Visionen des Romantikers in Halluzinationen eines Todkranken umsetzt. Die Filmbilder kann man sich nach den Beschreibungen vorstellen, das akustische Tableau des Hörspiels ist ihnen ebenbürtig.

Von Andrej Tarkowskij

Mit Ulrich Noethen, Dagmar Manzel, Otto Mellies, Arta Preuß, Joachim Siebenschuh, Jule Böwe

Komposition: Kai-Uwe Kohlschmidt
Sängerin: Momo Kohlschmidt

Regie & Bearbeitung: Kai Grehn
Produktion: rbb 2004