In der "Sima de Jinámar" auf Gran Canaria werden die Leichen Dutzender "Verschwundener" vermutet und Silvia Navarro mit dem Bild ihres "verschwundenenen" Großonkels Pepe; © Lukas Grasberger
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- Francos Opfer geben keine Ruhe

Wie Spaniens faschistische Vergangenheit das Land spaltet

Es dauerte acht Jahrzehnte, bis Pino Sosa ihren Vater fand. Ermordet von Franco-Anhängern zu Beginn des Bürgerkrieges, war er in einem Massengrab verscharrt worden – so wie Zehntausende auf dem spanischen Festland und den Kanaren. Es sind vor allem private Initiativen wie Pino Sosas Verein auf Gran Canaria, die die Erinnerung an den franquistischen Terror wachhalten und dessen Opfer exhumieren.

Mit einem neuen Gesetz treibt die spanische Regierung nun die Aufarbeitung der Vergangenheit voran: Der faschistische Diktator darf nicht mehr verherrlicht werden. Doch über die Bergung der Ermordeten und die Amnestie für Verbrechen wird heftig gestritten. Auch Jahrzehnte nach der Franco-Ära stehen sich Nachfahren von Tätern und Opfern unversöhnlich gegenüber, brechen die Gräben zwischen einem linken und einem rechten Spanien immer wieder auf.

Von Lukas Grasberger

Pino Sosa legt Blumen am Grab ihres von Franquisten ermordeten Vaters nieder; © Lukas Grasberger
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